Abendstimmung vom alten Haus in Hernani aus
Im Urlaub auf Süd-Leythe
Süd-Leythe
Süd-Leythe
Blick auf HernaniWasserbüffelMein Motorrad Honda TMX 155
Nochmal Hernani von oben
Nochmal Hernani von oben
Makati City, der Wolkenkratzer Stadtteil der Metropolregion Manila
Nach langer Pause…
…hier endlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Es ist jetzt gut zwei Monate her, dass ich den letzten Eintrag verfasst habe, wieso das so lange gedauert hat liegt vor allem daran, dass immer die passende Gelegenheit fehlt einen Eintrag einzustellen, eben vor allem deshalb weil das Internet welches ich übers Mobilfunknetz beziehe in Hernani nicht besonders gut ist. Aber genug davon, ich glaube ich fange einfach mal an, die Ereignisse chronologisch abzuarbeiten.Da war Ende Januar zunächst einmal das Zwischenseminar für alle Freiwillige auf den Philippinen, da es sich hier um eine Veranstaltung handelt, die gemacht werden MUSS auch wenn es eigentlich nicht sonderlich viel zu bereden gibt, war das ganze eigentlich sehr locker, der Alkohol floss mal wieder in Strömen und man sah auch mal wieder die Leute von den anderen Inseln, die man ja sonst nicht so häufig trifft. Für mich ging es allerdings letztendlich auch darum, dass Gespräch zu unseren Mentoren zu suchen was vor allem daran lag, dass ich für mich beschlossen habe, dass ich nicht länger mit meinem Mitbewohner zusammenwohnen möchte. Schuld daran sind eine Vielzahl von kleinen Reibereien aber auch einfach die Tatsache, dass wir einfach nie auf einen grünen Zweig kommen, kurzum es gab einfach eine große Anzahl an Dingen die mich stören. Wie schon im letzten Beitrag geschrieben, war die Idee am Projektplatz ein Haus zu errichten. Dies gestaltete sich allerdings letzten Endes als immer schwieriger und schließlich beinahe unmöglich, es fing bei dem Streit an, dass ich dort alleine einziehen wollte, mein Mitbewohner, der die ganze Zeit stets von sich gab, dass er mit der aktuellen Wohnsituation hoch zufrieden ist wollte auf einmal auch irgendwie daran beteiligt sein um sich dort aufhalten zu können, wollte aber hauptsächlich in dem jetzigem Haus wohnen bleiben. Die Idee war dann, zwei getrennte Dinge zu errichten: Ein Haus und ein Cottage in dem sich mein Mitbewohner hätte aufhalten können, allerdings wurde die Sache mit dem Geld am Ende sehr verzwickt, da es zum ersten hieß, es stehe derzeit keins zur Verfügung und zum anderen, da das Geld aus dem Partner-Support-Fond sowieso wohl nicht gereicht hätte. Außerdem hätte, da die Stelle auf einen Hügel liegt einen Brunnen errichten müssen, was nochmals sehr teuer gekommen wäre, falls es überhaupt Wasser gegeben hätte. Die Lösung für das Wohnungsproblem ergab sich erst vor kurzem, doch dazu später mehr…Nach dem Seminar hatten einige Freiwillige beschlossen, einen Ausflug nach Western Samar in das Calbiga Höhlensystem zu machen. Noch nichts von gehört? Wohl kaum einer, obwohl es immerhin das drittgrößte der Erde ist –und nahezu unerschlossen. Keine Straße führt hin, sodass zum erreichen erst einmal eine Dschungelwanderung von ca. zwei Stunden nötig war, ehe wir zum Eingang kamen. Ich war natürlich auch mit von der Partie und gut, dass ich während der Wanderung noch schnell über eine dornenbesetzte Liane stolperte und mir die Wade aufschrammte, ehe wir ins rutschige Innere gingen. Die Höhle war beinah wie in verschiedene Räume aufgeteilt, zunächst ein steiniger Eingang aus Stalaktiten und –miten, dann oft Matsch. In manchen dieser „Räume“ oder besser gesagt Säle könnte man ohne Problem ein Fußballfeld errichten können, wenn man denn wollte. Nach einer Abseilaktion und der mehrfachen Durquerung mehrerer unterirdischer Bäche kamen wir an den gigantischen Höhlenausgang, der wohl schwer zu schätzen seine 70-100 Meter Höhe gehabt hat. Am Höhlenausgang selbst war die Luft ziemlich muffig, verantwortlich dafür waren abertausende von Fledermäusen die an der Decke hingen. Manche sahen sich noch das Spektakel des Abfluges eines riesigen Schwarms am Abend an, eine kleine Gruppe und darunter auch ich bevorzugten es allerdings, wieder nach Tacloban zu fahren. Nach der Tour durch die Höhle kam ich mir auch einfach nur unglaublich schmutzig vor und war dann doch ganz froh, am Abend noch mal duschen zu können. Der Rückweg dauerte allerdings auch noch mal zweieinhalb Stunden und der Weg war ziemlich rutschig, sodass sich andauernd irgendjemand hinlegte. Am Ende dieses Tages, an dem ich glaube ich um halb fünf aufgestanden war, fühlte ich mich auch so müde wie lange nicht mehr. Den Tag darauf war dann wieder Rückfahrt nach Hernani angesagt. Inzwischen wurde es immer schwieriger, eine Lösung für das Wohnungsproblem zu finden, zusätzlich wurde auch die Arbeitssituation nach wie vor nicht besser, die LGU Hernani schien kein sonderliches Interesse an dem Projekt zu haben oder stellte sich die Sache nur im kleineren Maßstab vor. Inzwischen sind wohl gut an die 2.000 jungen Bäume vorhanden, das mag zwar erst einmal gar nicht so wenig erscheinen, ist aber wirklich nicht viel und wäre wenn man es zusammenstauchen würde vielleicht die Arbeit von wenigen Tagen. Schließlich wandte ich mich mit meinem Problem nach oben und wurde letztendlich vom DED-Landesbüro nach Manila eingeladen um dort nach einer Lösung zu suchen.Zunächst folg ich allerdings schon das Wochenende davor nach Manila und das hatte seinen Grund, inzwischen ist nämlich tatsächlich schon die Zeit von ½ Jahr vergangen was soviel wie bedeutet, dass mein lang ersehnter Besuch ins Haus stand. Von Manila aus brachen Eva, Flo und ich nach Tacloban auf und fuhren direkt weiter nach Hernani. Dort angekommen zeigte ich den beiden erst einmal ein wenig die Umgebung und eben so die lokalen Attraktionen, darunter Kanhugas (natürliche Wasserspiele), Nagaja (schnorcheln), meinen Arbeitsplatz und noch ein paar andere Dinge. Mittwoch Abend brachte ich die beiden nach Borongan, wo sie sich für den nächsten Tag selbst beschäftigen mussten, da ich morgens um sieben wieder zurück nach Tacloban fuhr um nach Manila zum Gespräch zu fliegen. Den Nachmittag des Wartens dümpelte ich durch Makati, dem Geschäftsviertel Manilas. Bislang empfand ich die Skyline von Frankfurt schon als recht beeindruckend, selbige ist aber mit der Makatis nicht vergleichbar und man stellt schnell fest, wo sich das ganze Geld der Philippinen versammelt. Es ist ohnehin so, dass die Philippinen gar nicht mal so ein armes Land sein müssten, wäre das Geld nur gerecht verteilt, aber ich denke, da ist das Inselarchipel nicht die einzige Nation auf dieser Welt der es so ergeht.Im Gespräch selbst am nächsten Tag legte ich alles da, was mich stört und wie ich die Situation einschätzte und sagte auch, dass es so einfach nicht weitergehen kann.Das all das Reden und das Suchen nach Lösungen nicht umsonst war machte mich ziemlich froh, ich arbeite zwar nach wie vor im selben Projekt, ziehe aber in die Provinzhauptstadt Borongan um.Bis ich diese freudige Nachricht erhielt vergingen allerdings noch ein paar Tage Urlaub mit meiner Schwester und ihrem Freund. Zunächst setzten wir unsere Reise von Tacloban nach Süd-Leyte fort, genauer gesagt nach Maasin und verbrachten dort drei Tage. Einen Tag machten wir eine kleine Wanderung zu einem Schrein und später zu einem Fluss, in dem Flo, allerdings vergeblich, versuchte ein paar Fische an die Angel zu locken. Verflogt wurden wir dabei auf Schritt und Tritt von einer Horde Kinder, was den erfahrenen Angler sichtlich nervös machte…Am nächsten Tag stand dann ein Ausflug zu einem See, wieder wurde die Angel ausgeworfen aber offenbar zogen es die Fische in dem übergelaufenem See offenbar vor, lieber zu dösen als anzubeißen. Am nächsten Tag dann der Aufbruch zu dem, weshalb wir eigentlich nach Süd-Leyte gefahren waren: Walhaischnorcheln. Auf dem Auslegerboot ging es dann los auf die Suche und tatsächlich, gegen Nachmittag stießen wir dann auf einen kleinen Riesen, mit ca. sechs Metern Länge im Vergleich noch ein Baby, hält man sich vor Augen, dass diese Tiere bis zu 16m groß werden können. Beeindruckend war es trotzdem, vor allem, da der Walhai eine angenehme Geschwindigkeit vorlegte bei der man mithalten konnte und zudem nicht sonderlich tief schwamm (vielleicht ein bis zwei Meter unter der Wasseroberfläche). Am nächsten Tag setzten wir auf die Insel Bohol über und sahen uns am nächsten Tag die Chocolat Hills an. Über 1000 ca. 50 Meter hoher Hügel die sich nebeneinander aufbäumen, ein sehr bizarrer Anblick, angeblich besonders schön im Sonnenaufgang den wir allerdings lieber verschliefen. Dafür, dass diese Schokoladen Hügel immer so angepriesen werden, sind sie nicht so besonders, wohl war mal ganz nett anzusehen, viel kann man aber auch nicht machen.Dann ließen wir uns mit Motorrädern eine kleine Touri-Tour fahren, zunächst zu einem Schmetterling Park, sehr gepflegt und wie der Name eben schon sagt voller Schmetterlinge. Es folgte ein vor 50 Jahren angelegter Mahagoni Wald, ebenfalls sehr beeindruckend, wenn auch eine riesengroße Monokultur und der Boden biologisch gesehen somit total hinüber. Dann ging es zu einer ziemlich sinnlosen Hängebrücke aus Bambus, die wirklich nur für Touristenzwecke gebaut worden war, das konnte wohl selbst der dümmste Tourist erkennen: Ein Brücke rüber, auf der anderen Seite lauter Souvenirshops und dann wieder eine Brücke zurück. Wems gefällt... . Wir entschieden uns, für den Tag direkt nach Panglao Island zu fahren, eine kleine Insel unterhalb von Bohol die mit der Hauptinsel durch zwei Brücken verbunden ist. Touristisch sehr erschlossen, viele Resorts, der Strand (Alona Beach) ist leider ein wenig kurz zum Wasser hin, ist schön weiß aber taugt aufgrund massenweise Seegras und Seeigel allerdings nicht so zum schwimmen. Lohnender war er zum schnorcheln, insbesondere aber noch das Riff einer anderen kleinen Insel vor Panglao selbst, welche wir nach einer Delfinbeobachtung ansteuerten. Kostete zwar 150 Peso pro Person und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es dort so viel zu sehen geben sollte als sonst wo, aber ich sollte mich irren. Im Wasser am Riff eine unglaubliche Anzahl von Fischen und Korallen, wie man sich eben so richtig ein tropisches Riff vorstellt. Viele, wunderschön bunte Fische, darunter auch lauter Anemonenfische. So knuffig wie sie in dem Film Nemo dargestellt werden habe ich sie allerdings nicht kennen gelernt, Besucher in Nestnähe waren überhaupt nicht willkommen und wurden bedroht, einer biss mir sogar in den Fuß (zum Glück war da noch ein Badeschuh, der war nämlich nicht ganz kraftlos). Das ich überhaupt zu dieser Tour mitfahren konnte nach der Nacht zuvor allerdings auch nicht so selbstverständlich, nachdem ich mir zur Feier des Tages ein Schnitzel in einem eigentlich recht guten Lokal gegönnt hatte und dann eine leichte Lebensmittelvergiftung hatte. Dazu muss ich dann wirklich nur sagen: Teurer bzw. exklusiver ist nicht immer besser. In der tiefsten philippinischen Provinz namens Ost-Samar ist mir das in den bisherigen sechs Monaten noch nicht passiert. Am Sonntag den 14. März war dann auch leider wieder Abschied angesagt, für Eva und Flo ging es zurück nach Deutschland, für mich zurück nach Samar am stillen Ozean (wieso der bei dem Wellengang teilweise so heißt ist mir auch fraglich). Lange Zeit bleibt jetzt allerdings auch nicht: Ich muss den Umzug perfekt machen und am 28. März steht auch schon wieder der nächste Besuch im Archipel an, meine Eltern et mon petit frère.Passend zu der kleinen Lebensmittelvergiftung die ich vor kurzem also hatte, ist nun auch noch sogenanntes „Red Tide“ in der Materinao Bay und auch am Pazifik. Das betrifft vor allem Muscheln und Krebse, ein Glück, dass ich keine Meeresfrüchte esse. Diese sind nämlich somit gerade mit einem Virus belastet, der nach Aussage von Mana Gloria tödlich verlaufen kann. Um so etwas herauszufinden muss allerdings erst einmal jemand daran erkranken, sodass inzwischen einige Bewohner der Materinao Bucht im Krankenhaus liegen. Generell wirkt Eastern Samar gerade ein wenig geschunden. Vor kurzem war nach dem Erdbeben in Chile Tsunamiwarnung, welcher jedoch zum Glück nicht eintraf. Ferner haben die gesamten Philippinen derzeit unter den El Nino Effekt zu leiden, welcher alle paar Jahre auftritt und dem gesamten Land eine Trockenperiode beschert, Wasserknappheit soll keine Seltenheit sein. Mal sehn, was passiert, das reicht jetzt allerdings erst mal, so viel will sich ja ohnehin kaum einer am Stück durchlesen, war nach der langen Pause allerdings mal nötig.
Also machts gut und beste Grüße aus Südostasien!