Ich bin Pate…
…und das gleich zwei Mal in weniger als einer Woche hintereinander geworden. Das erste Mal fragte Oujah, ein Freund aus Hernani, ob ich nicht Lust hätte Pate für das Kind seiner Schwester zu stehen. Leider konnte ich der Taufe nicht selbst beiwohnen, da ich das Wochenende in Tacloban war und er mich erst gefragt hatte, als ich schon in selbiger Stadt war. Dafür besuchte ich den Jungen Wilson die Woche darauf in Hernani. Das zweite mal war ungefähr genauso kurzfristig und eine ziemliche Überraschung. Papa Eds, ein Kellner im Ar-El unserem Stammlokal fragte uns als ich Donnerstag Abends dort zusammen mit Jane, Kuya Cordz und Kuya Cesar saßen, ob wir nicht morgen Lust hätten nach Sulat zu fahren (einer Municipality nördlich von Borongan, kurz vor Taft). Er meinte wir sollten legere Kleidung anziehen, verriet aber weiter nichts. Gesagt, getan, am nächsten Tag fuhren wir alle hoch nach Sulat ins Barangay San Isidro und gerade das Wochenende war dort auch noch Fiesta (Ich persönlich mag die Fiestas auf den Philippinen allerdings nicht so). Dort angekommen brachte er uns in ein Haus und stellte uns dann deren Bewohner vor: Das sei seine Schwester, dass sei seine Frau (?!?!) und das sei sei Sohn (?!?!). Zunächst dachten Jane und ich, er wolle mal wieder nur ein bisschen spaßen, nie hatte er irgendwann während der ganzen Zeit seit wir uns kennen, und das ist immerhin mehr als ein halbes Jahr, erwähnt, dass er verheiratet sei, geschweige denn das er ein Kind hat, weiter erschien das so unwahrscheinlich, da er die meiste Zeit in Borongan wohnte. Wie auch immer, anschließend ging es zur Kirche und sein neun Monate alter Sohn wurde auf den Namen Benz-Eduard getauft.
Dennoch war dieses Erlebnis, also das er niemals vorher irgendwie ein Wort von seiner Familie erwähnt hat, wieder gewissermaßen ein typisch philippinisches Eigenartiges, dass es mir immer wieder aufs neue schwer macht zu verstehen, wie die Menschen hier denken.
Mittwoch, 2. Juni 2010
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