Hallo ihr Lieben
An dieser Stelle möchte ich gerne einfach mal allgemein erklären, was genau ich mache, worum es geht, welche Hintergründe ich habe und in welchem Rahmen das Ganze stattfindet.
Es ist gar nicht lange her, um es genau zu nehmen 2 ½ Monate, als ich mein Abitur nach 13 Jahren Schullaufbahn abschloss. 13 Jahre Schule –eine lange Zeit wenn man bedenkt, dass es zu dem Zeitpunkt als ich eingeschult wurde, mehr als das doppelte meiner gesamten Lebenszeit war, eine unvorstellbar lange Zeit also irgendwie. Dennoch, die Jahre gingen ins Land und schließlich war man ein fester Teil seines Alltags, Schule gehen, Wochenende, Ferien und immer mal wieder kleine oder auch größere Hochs und Tiefs die das Leben spannend gestalteten. Letztendlich fand das ganze jedoch immer in einem ähnlichen Umfeld statt. Es dürfte so etwa in der achten Klasse gewesen sein, vielleicht auch früher oder später, als ich begann den Wunsch zu hegen, nach der Schule bzw. nach dem Abitur eine Weltreise zu starten. Zu dem Zeitpunkt dürfte ich wohl zwischen 14 und 16 Jahren gewesen sein, mein Abitur hingegen würde ich mit 19(!) machen. Neunzehn… da war man erwachsen, da war also auch ich erwachsen und wenn ich erst mal 19 wäre, dann könnte ich wohl die meisten meiner Probleme souverän löse –so zumindest die Theorie. In der Praxis sah das ganze dann jedoch wieder ein klein wenig anders aus, ich wurde zwar älter und konnte wohl mit vielen Problemen vielleicht auch besser umgehen (!vielleicht wohlbemerkt!) aber irgendwie stellte ich spätestens mit 17 oder 18 Jahren fest, dass Probleme dennoch existieren und man sich mit ihnen auseinandersetzen muss und vor allem auch, dass es für manche annähernd keine Lösung gibt. Damit gestalteten sich meine Pläne als schwieriger als erwartet, wenn etwas in weiter Ferne liegt ist es häufig recht einfach seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und vor sich hin zu spinnen. Zudem war es auch nicht unbedingt eine kontinuierliche Idee, manchmal kam sie, ich dachte drüber nach, dann hatte mich der Alltag wieder und sie wartete darauf, bis ich sie das nächste mal wieder aufgreifen würde.
Im Herbst/Winter 2008 griff ich die Idee schließlich wieder auf und schaute, was für Möglichkeiten ich wohl hätte meinen Traum vom Ausland wahr zu machen. Doch wie das in unserem Land leider so ist, so meldete sich kurze Zeit später das Ministerium für Kriegsspielereien und bat mich zur Musterung. Bald war klar, dass ich wohl auch noch einen Dienst zum Wohle des Vaterlandes ableisten müsste. Schließlich stieß ich auf das Programm „Weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Programm richtet sich an junge Leute zwischen 18 und 28 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Abitur mit Bereitschaft zu Entwicklungspolitischen Engagement, Interesse an anderen Kulturen sowie Interesse an den Lebensverhältnissen in Entwicklungsländern. Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist sicherlich, dass bei mir von vornherein ein Interesse daran bestand, eher in ein Entwicklungsland zu gehen als in eine weit „entwickelte“ Industrienation. Ich fand gefallen an der Idee von „Weltwärts“ insbesondere da sie die Chance bot, sich selbst an Entwicklungsarbeit zu beteiligen und diese mit zu gestalten. Ferner gab es bei manchen Einsatzplätzen die Möglichkeit, sich den Dienst als „Anderer Dienst im Ausland“ kurz ADiA anerkennen zu lassen und somit den Wehr- und Zivildienstzwang auf nützlichem Wege zu entgehen. Das „Weltwärts“ Programm drückt jedoch klar und deutlich aus, dass es sich nicht um einen Entwicklungsdienst handelt und dass das Ministerium den Nutzen der Sache eher dem weltwärts Freiwilligen als Bildungsprogramm als den Menschen in den Entwicklungsländern zuschreibt. Schließlich bewarb ich mich und meine bald folgende Musterung im Winter 2009 in der ich aus unerfindlichen Gründen nicht ausgemustert wurde bestärkte mich zusätzlich in meinem Vorhaben. Im März begannen schließlich die schriftlichen Abitursprüfungen, los ging es mit Biologie zur Prüfung selbst hatte ich leichtes Fieber, einen Tag später fuhr ich auf das Auswahlseminar des DED und am darauffolgenden Tag wieder zurück nach Hause um am nächsten Tag mein Deutschabitur zu absolvieren. Unter diesen Umständen und den Ergebnissen von allen drei Ereignissen die da lauteten, Bio neun Punkte, Deutsch 14 Punkte und im Auswahlseminar angenommen war ich selbst recht stolz auf mich. Wenige Tage später konnte ich mich auf Einsatzplätze bewerben. Das Problem war, dass nicht alle Plätze als ADiA Plätze anerkannt wurden und ich somit ein für meine Interessen recht eingeschränktes Feld hatte. Der Platz auf den Philippinen gefiel mir von Anfang an sehr gut und passte des Weiteren auch noch gut zu meinem Wunsch, mal in die Tropen zu kommen. Ferner bewarb ich mich noch um einen ähnlichen Platz auf den Philippinen und einen in Afrika nachdem ich die Zusage hatte, dass die Philippinenplätze anerkannt werden würden. Ein weiterer Favorit war ein Platz in Nepal, welchen ich auch sehr gerne wahrgenommen hätte, hier bestand jedoch leider keine Möglichkeit ihn als Zivildienstersatz anerkennen zu lassen.
Ende Juni stand dann schließlich fest: Ingo bekommt den Platz auf den Philippinen zugesagt und wird bei der Errichtung einer Baumschule für einheimische Bäume helfen, die Freude darüber war natürlich erstmal groß, der ganze Verwaltungskrempel war jedoch teilweise eine recht ordentliche Herausforderung. Vorletzte Woche Freitag ging es schließlich zum Vorbereitungsseminar, hier erst wurde der Platz mit dem Unterschreiben des Vertrages wirklich sicher: Am 7. September 2009 sollte es losgehen. Nicht verbergen möchte ich, dass ich –vielleicht im Gegensatz zu vielen anderen Freiwilligen- nicht immer voller Vorfreude auf mein Auslandsjahr geblickt habe und teilweise noch bis nach dem Unterschreiben des Vertrages mit mir gehadert habe. Dies liegt sicher daran, dass mich zum einen viel Unbekanntes erwartet, mehr aber noch, da ich in meinem augenblicklichen Umfeld glücklich bin und das Auslandsjahr an dieser Stelle nicht unbedingt „gebraucht“ hätte. Dennoch denke ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und dass so eine Chance so schnell nicht wiederkommen würde. Im Laufe des Vorbereitungsseminars und mit dem Kennenlernen diverser anderer Freiwilligen die mit mir Ausreisen werden, entwickelte sich bei mir nun eine Mischung aus Vorfreude und Erwartung über die Ausreise in nun weniger als einer Woche.
An dieser Stelle möchte ich gerne einfach mal allgemein erklären, was genau ich mache, worum es geht, welche Hintergründe ich habe und in welchem Rahmen das Ganze stattfindet.
Es ist gar nicht lange her, um es genau zu nehmen 2 ½ Monate, als ich mein Abitur nach 13 Jahren Schullaufbahn abschloss. 13 Jahre Schule –eine lange Zeit wenn man bedenkt, dass es zu dem Zeitpunkt als ich eingeschult wurde, mehr als das doppelte meiner gesamten Lebenszeit war, eine unvorstellbar lange Zeit also irgendwie. Dennoch, die Jahre gingen ins Land und schließlich war man ein fester Teil seines Alltags, Schule gehen, Wochenende, Ferien und immer mal wieder kleine oder auch größere Hochs und Tiefs die das Leben spannend gestalteten. Letztendlich fand das ganze jedoch immer in einem ähnlichen Umfeld statt. Es dürfte so etwa in der achten Klasse gewesen sein, vielleicht auch früher oder später, als ich begann den Wunsch zu hegen, nach der Schule bzw. nach dem Abitur eine Weltreise zu starten. Zu dem Zeitpunkt dürfte ich wohl zwischen 14 und 16 Jahren gewesen sein, mein Abitur hingegen würde ich mit 19(!) machen. Neunzehn… da war man erwachsen, da war also auch ich erwachsen und wenn ich erst mal 19 wäre, dann könnte ich wohl die meisten meiner Probleme souverän löse –so zumindest die Theorie. In der Praxis sah das ganze dann jedoch wieder ein klein wenig anders aus, ich wurde zwar älter und konnte wohl mit vielen Problemen vielleicht auch besser umgehen (!vielleicht wohlbemerkt!) aber irgendwie stellte ich spätestens mit 17 oder 18 Jahren fest, dass Probleme dennoch existieren und man sich mit ihnen auseinandersetzen muss und vor allem auch, dass es für manche annähernd keine Lösung gibt. Damit gestalteten sich meine Pläne als schwieriger als erwartet, wenn etwas in weiter Ferne liegt ist es häufig recht einfach seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und vor sich hin zu spinnen. Zudem war es auch nicht unbedingt eine kontinuierliche Idee, manchmal kam sie, ich dachte drüber nach, dann hatte mich der Alltag wieder und sie wartete darauf, bis ich sie das nächste mal wieder aufgreifen würde.
Im Herbst/Winter 2008 griff ich die Idee schließlich wieder auf und schaute, was für Möglichkeiten ich wohl hätte meinen Traum vom Ausland wahr zu machen. Doch wie das in unserem Land leider so ist, so meldete sich kurze Zeit später das Ministerium für Kriegsspielereien und bat mich zur Musterung. Bald war klar, dass ich wohl auch noch einen Dienst zum Wohle des Vaterlandes ableisten müsste. Schließlich stieß ich auf das Programm „Weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Programm richtet sich an junge Leute zwischen 18 und 28 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Abitur mit Bereitschaft zu Entwicklungspolitischen Engagement, Interesse an anderen Kulturen sowie Interesse an den Lebensverhältnissen in Entwicklungsländern. Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist sicherlich, dass bei mir von vornherein ein Interesse daran bestand, eher in ein Entwicklungsland zu gehen als in eine weit „entwickelte“ Industrienation. Ich fand gefallen an der Idee von „Weltwärts“ insbesondere da sie die Chance bot, sich selbst an Entwicklungsarbeit zu beteiligen und diese mit zu gestalten. Ferner gab es bei manchen Einsatzplätzen die Möglichkeit, sich den Dienst als „Anderer Dienst im Ausland“ kurz ADiA anerkennen zu lassen und somit den Wehr- und Zivildienstzwang auf nützlichem Wege zu entgehen. Das „Weltwärts“ Programm drückt jedoch klar und deutlich aus, dass es sich nicht um einen Entwicklungsdienst handelt und dass das Ministerium den Nutzen der Sache eher dem weltwärts Freiwilligen als Bildungsprogramm als den Menschen in den Entwicklungsländern zuschreibt. Schließlich bewarb ich mich und meine bald folgende Musterung im Winter 2009 in der ich aus unerfindlichen Gründen nicht ausgemustert wurde bestärkte mich zusätzlich in meinem Vorhaben. Im März begannen schließlich die schriftlichen Abitursprüfungen, los ging es mit Biologie zur Prüfung selbst hatte ich leichtes Fieber, einen Tag später fuhr ich auf das Auswahlseminar des DED und am darauffolgenden Tag wieder zurück nach Hause um am nächsten Tag mein Deutschabitur zu absolvieren. Unter diesen Umständen und den Ergebnissen von allen drei Ereignissen die da lauteten, Bio neun Punkte, Deutsch 14 Punkte und im Auswahlseminar angenommen war ich selbst recht stolz auf mich. Wenige Tage später konnte ich mich auf Einsatzplätze bewerben. Das Problem war, dass nicht alle Plätze als ADiA Plätze anerkannt wurden und ich somit ein für meine Interessen recht eingeschränktes Feld hatte. Der Platz auf den Philippinen gefiel mir von Anfang an sehr gut und passte des Weiteren auch noch gut zu meinem Wunsch, mal in die Tropen zu kommen. Ferner bewarb ich mich noch um einen ähnlichen Platz auf den Philippinen und einen in Afrika nachdem ich die Zusage hatte, dass die Philippinenplätze anerkannt werden würden. Ein weiterer Favorit war ein Platz in Nepal, welchen ich auch sehr gerne wahrgenommen hätte, hier bestand jedoch leider keine Möglichkeit ihn als Zivildienstersatz anerkennen zu lassen.
Ende Juni stand dann schließlich fest: Ingo bekommt den Platz auf den Philippinen zugesagt und wird bei der Errichtung einer Baumschule für einheimische Bäume helfen, die Freude darüber war natürlich erstmal groß, der ganze Verwaltungskrempel war jedoch teilweise eine recht ordentliche Herausforderung. Vorletzte Woche Freitag ging es schließlich zum Vorbereitungsseminar, hier erst wurde der Platz mit dem Unterschreiben des Vertrages wirklich sicher: Am 7. September 2009 sollte es losgehen. Nicht verbergen möchte ich, dass ich –vielleicht im Gegensatz zu vielen anderen Freiwilligen- nicht immer voller Vorfreude auf mein Auslandsjahr geblickt habe und teilweise noch bis nach dem Unterschreiben des Vertrages mit mir gehadert habe. Dies liegt sicher daran, dass mich zum einen viel Unbekanntes erwartet, mehr aber noch, da ich in meinem augenblicklichen Umfeld glücklich bin und das Auslandsjahr an dieser Stelle nicht unbedingt „gebraucht“ hätte. Dennoch denke ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und dass so eine Chance so schnell nicht wiederkommen würde. Im Laufe des Vorbereitungsseminars und mit dem Kennenlernen diverser anderer Freiwilligen die mit mir Ausreisen werden, entwickelte sich bei mir nun eine Mischung aus Vorfreude und Erwartung über die Ausreise in nun weniger als einer Woche.
Hi, so nun ein zweiter Versuch. Mein erster Kommentar wurde irgendwie geschluckt.
AntwortenLöschenWie dem auch sei, ein echt spannender und ehrlicher Beitrag. Finde interessant zu wissen was deine Motivation war und auch über deine Bedenken zu lesen. Werd hier auf jeden häufiger reinschauen.
Also dann bis, so mein Reisepass und Visum will, Montag.
Der Lasse