Ich habe mir mit meiner kleinen Schlussbetrachtung nun immerhin knapp zwei Monate Zeit gelassen. Da die meisten ja nun schon wissen, dass ich wieder im Lande bin nehme ich mal an, dass das hier auch nicht allzuviele lesen werden.
Am 25. August früh morgens landete ich mit einigen anderen Freiwilligen wieder am Flughafen in Frankfurt. Ziemlich müde, da ich während des Fluges, wie auf dem Hinflug auch fast überhaupt nicht geschlafen hatte, ungünstigerweise hatte ich dann auch kurz vor dem Flug bzw. die letzten zwei Tage auch noch Fieber bekommen.
Das erste was mir auffiel waren vor allem zwei Sachen:
Erstens, es war recht kühl (ca. 14°C) was bewirkte, dass ich meinen Atem sehen konnte.
Zweiteres waren cie vielen "großen" vornehmlich deutschen Autos, die es zu sehen gab: Audi, BMW, Benz, Porsche und selbst VW. Alles Autos, von denen viele auf den Philippinen schwärmen, Deutschland lässt sich vor allem an seinen Automarken identifizieren.
Da noch Frühstück anstand, ging es danach noch zum Bäcker. Da war das aller verwunderlichste was mir nach der Rückkehr aufiel: Es wird Deutsch gesprochen, völlig unmissverständlich trägt man seinen Wunsch vor, sollte doch ein Missverständnis geben, lässt sich das meistens in windeseile klären. Missverständnisse auf den Philippinen gehörten oft zum Alltag dazu. Man lernt zwar, sich recht gut auszudrücken, aber dennoch; auch dem Gegenüber war oft nicht sofort klar was man wollte, da half dann meistens nur ein Gemisch aus Englisch, Waray Waray, oder sich irgendwie mit Händen und Füßen verständlich zu machen. Meistens, wenn auch nicht immer, hat es ja dann doch alles irgendwie geklappt.
Mir ist jedenfalls aufgefallen, was ein Luxus es letztendlich ist, sich in seiner eigenen Sprache verständigen zu können und auch verstanden zu werden.
Häufig werde ich gefragt: "Kannst du denn jetzt philippinisch". Die Sache ist die, dass es kein "philippinisch" gibt. Da es sich bei den Philippinen um ein Archipel handelt, bei dem es stets Wasser zu überqueren gilt um von einer Insel zur anderen zu kommen, ist die Sprachvielfalt natürlich entsprechend hoch. Über 200 Dialekte werden gesprochen, teilweise mit Ähnlichkeit, teilweise eher weniger. Das macht die Verständigung unter den Einheimischen selbst auch schwer, obgleich es zwei vorherrschende Dialekte gibt: Tagalog (offizielle Amtssprache) und Cebuano (meiste Sprecher).
Auffällig ist, dass die Sprache selbst ziemlich mit Anglizismen durchsetzt ist, sicher nicht zuletzt durch die recht intensive amerikanische Kolonialherrschaft. Wortneuschöpfungen gibt es meines Wissens, zumindest in den meisten Dialekten nicht i.d.R. werden einfach die Englischen Wörter übernommen, wodurch sich das Gesprochene häufig recht bizarr anhört. Die Globalisierung macht eben auch hier keine Ausnahmen.
Zurück zu Hause hat sich sehr sehr schnell eine gewisse Normalität eingestellt. Die ersten zwei Wochen hing mir die Zeitumstellung noch ein wenig nach, aber es lässt sich sagen, dass es das beinah auch schon gewesen war. Viele Sprechen vom sogenannten "Reverse Kulturschock", also dem Rückkehrer Kulturschock. Ich würde behaupten, er blieb bei mir aus.
Es war so, als käme man in eine abgespeicherte Welt zurück, die man so vorfindet, als ob man sie erst gestern verlassen hätte. Kleine Änderungen gab es natürlich, aber auf das Gesamte bezogen, fielen sie quasi nicht ins Gewicht.
Normalitäten, alte Angewohnheiten stellten sich sofort wieder ein, es dauerte nur wenige Tage und das ganze Jahr auf den Philippinen kam mir nur noch wie ein Traum vor. Daran hat sich auch bis jetzt nichts geändert. Es ist als hätte das alles eine gewissen blassen Schleier aufliegen, wie im Traum eben. Ähnlich kam mir das Leben allerdings auch in Deutschland vor, als ich von den Philippinen an zu Hause dachte.
Den Verlauf des Jahres lässt sich aus den Beiträgen ja mehr oder weniger herauslesen, ganz kurz sah das etwa so aus:
Ankunft im Land, erstmal alles ganz interessant, viel Neues, vieles, was mir z.B. später beim Laufen auf der Straße aufgefallen bin, habe ich noch überhaupt nicht wahrgenommen. Der Einzug in Hernani war dann eigentlich die erste große Demotivierung, gefolgt von so gut wie keiner Arbeit und auch ein wenig Heimweh war das erst mal eine ganze Weile lang sehr niederknüppelnd. Besser wurde es im Dezember, viel nach Borongan gefahren und was mit Freunden gemacht. Weihnachten war irgendwie eher ein Trauerspiel. Zum einen beginnt Weihnachten bereits im September, zum anderen kam keinerlei weihnachtliche Stimmung in mir auf, was sicherlich daran liegt, dass ich es von klein auf anders gewöhnt bin. Plastiktannenbäume mit Schneeimitation haben wie ich finde in den Tropen nichts verloren. Schöner wäre es, wenn man sich dort was eigenes "passendes" Suchen würde (z.B.Weihnachtspalmen? In Israel wachsen ja schließlich auch keine Tannen, fällt kein Schnee...) Silvester dann das erste mal ein wenig herumgereist. Januar ein ganz witziges Zwischenseminar, Februar dann aufgrund der Langeweile und der Wohnsituation, zuletzt auch wegen der nicht vorhandenen Privatsphäre ziemlich am Boden, schmieden von Umzugsplänen. März dann Besuch von Eva und Flo dann auch die Nachricht bekommen, dass Umzug möglich ist. Darüber bin ich bis heute sehr froh, ich bin mir nicht sicher, ob ich das Jahr in Hernani zu Ende geführt hätte.
April dann Besuch von meinen Eltern und David, Umzug nach Borongan, danach ein wenig im Fußballverein engagiert. Mai, Juni, Juli dann auch einiges mit Freunden gemacht, u.a. auch in Manila gewesen, dennoch habe ich mich auch hier viel gelangweilt. Juli dann noch mal vermehrt herumgereist, was sehr angenehm und abendteuerlich war, August stand dann schon im Zeichen der Abreise.
Generell lässt sich sagen, dass ich mich auch sehr viel gelangweilt habe, morgens aufgestanden bin und auf den Abend gewartet habe, um wieder ins Bett zu gehen und den Tag herumzukriegen. Habe mich dann immer sehr auf meine Absreise gefreut. Von daher finde ich die Aussage "Naja, dann hast du ja quasi ein Jahr Urlaub gemacht" eher unzutreffend, da Urlaub einen entspannenden Charakter haben sollte.
Im Rückblick kann ich schon abschließend sagen, dass das Jahr sehr viel mit Warten, Ausharren und Durchhalten zu tun hatte. Geduld war definitiv erforderlich und allzu häufig hatte ich überhaupt keinen Spaß daran. Oft war es schon ein schwieriger Kampf, nicht zuletzt auch ein Kampf mit sich selbst, zugleich auch ein kennenlernen seiner selbst. Sicher gab es im Gegensatz dazu auch immer wieder schöne Tage und Momente.
Letztendlich kann ich es denke ich mit zwei Begriffen ganz gut beschreiben: Herausforderung (auch emotional) und vor allem Erfahrung.
Eine herausfordernde und somit nicht immer einfache Erfahrung. Eine Erfahrung, die schwer zu erlangen war aber dennoch eine, die ich heute auf nicht mehr missen möchte.
Ich habe während dieses Jahres viel gelernt, wie oben beschrieben, nicht zuletzt auch (oder vielleicht sogar "vor allem"?) über mich selbst. Ich habe neue Sichtweisen entwickelt und anderes Verständnis entwickelt, von denen ich mir sicher bin, das man sie zwar in Bücher drucken kann, sie aber erst wirklich und vollends verstehen wird, wenn man es selbst erlebt und erfahren hat.
Eine dieser neuen Sichtweisen ist vor allem eine zur Entwicklungshilfe selbst:
Muss das wirklich sein? Brauchen "wir" Entwicklungshilfe bzw. die Empfängerländer? Wie können wir sagen, wir seien weiter entwickelt als jemand anderes? Woran machen wir das fest? An unserem Wohlstand hört man viele da sagen. Doch muss man sich dann nicht zuerst anschauen, wie man Wohlstand überhaupt definiert? Nichts ist einfacher als das, da Wohlstand i.d.R am Materiellen gemessen wird. Wir haben, also sind wir entwickelt, andere haben nicht, also sind sie unterentwickelt. Wir sehen schlimme Bilder im Fernsehn und Zeitung und sind empört. Also zieht man los um anderen "Entwicklung" zu bringen und zwar nach unseren Vorstellungen. Ob in der betroffenen Kultur überhaupt das dringende Bedürfnis nach der oben definierten Entwicklung besteht, ist uns für gewöhnlich völlig egal.
Zuletzt endet das ganze darin, dass häufig ein System aufgezogen, oder zumindest augezogen versucht wird, mit welchem die Bevölkerung überhaupt nichts anfangen kann, dass sie von ihrer Kultur her vielleicht gar nicht nachvollziehen kann. Zweitausend Jahre Geschichte sollen dann am Besten sofort nachgeholt werden. Und es ist ja nicht so, dass in diesen zweitausend Jahren dort rein gar nichts geschehen wäre. Das Problem liegt vor allem darin, dass wir stets unser System, unseren Weg und unsere Kultur als das den und die einzige Betrachten, nebendem alles andere als "unterentwickelt" abgetan wird.
Verbunden ist dies auch mit vielen zumeist veralteten oder wie auch immer entstandenen Klischees (der Brunnenbauer in Afrika, ein wirklich uraltes Bild, zumindest ist man bei der heutigen Entwicklungshilfe soweit, dass man Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln möchte, also z.B. Brunnenbauer ausbildet, da ich mich hier aber mit der Grundfrage Entwicklungshilfe beschäftige, passt das jetzt nicht ganz dazu) bei denen einem schnell auffallen wird, dass sie sich als nicht haltbar erweisen, wenn man das betreffende Land bereist. Vor allem muss man auch überlegen, wieso solche Probleme entstanden sind? Tausende von Jahren haben die Menschen es geschafft, gut zu überleben und auf einmal Problem hier Problem da, wieso geht es nicht mehr? Ist es vielleicht möglich, dass unser System, Wohlstand (überwiegend auf Materialisus basierend), eben doch kein Patentrezept für alles ist? Die Antwort muss jeder für sich selbst finden.
(Anmerkung: Hier gilt es zu Unterscheiden. Ich werfe hier nur einen Blick auf die Idee der Entwicklungshilfe im allgemeinen. Sicherlich mag es einige Bereiche geben, die unterstützenswert sind, z.B. Arbeit im Kinderheim etc.)
"Würdes du es noch mal machen" ist ebenfalls eine häufig gestellte Frage. Alles Fragen die man nicht einfach in einem Satz mit "Ja" oder "Nein" beantworten kann. Was genau würde ich nochmal machen? Ein Jahr im Ausland? Ein Jahr auf den Philippinen? Ein erneutes Jahr mit weltwärts? Exakt das gleiche noch einmal? Letzteres würde ich sicher verneinen, wozu exakt das gleiche noch einmal? Zweites und Drittes würde ich auch eher verneinen, erstgenanntes allerdings könnte ich mir durchaus noch einmal vorstellen.
Viele die ich heute Treffen haben auch missverständlich aufgefasst, ich sei als Entwicklungshelfer unterwegs gewesen. Das ist allerdings falsch, vielleicht bin ich an diesem Bild vielleicht selbst mitschuldig, da mir meine Aufgabe als Weltwärtsfreiwilliger auch nicht immer ganz klar war und ich es in einem gewissen Maße damit verglichen habe.
Nein, ich hatte nie den Auftrag, einem "Entwicklungsland" dazu zu verhelfen, eine blühende, strahlende Großmacht zu werden.
Meine Aufgabe lag ganz klar in der des Lernenden, was mir selbst eben auch erst später bewußt geworden ist.
Damit wäre der Blog über meinen Aufenthalt auf den Philippinen beendet
Freitag, 22. Oktober 2010
Freitag, 27. August 2010
Zurück in Deutschland
Am 24.August hieß es gegen 17.30 ab in den Flieger. Nach dem Abschlussseminar in Danao auf der Insel Cebu verblieb mir noch ein verlängertes Wochenende auf den Philippinen, welches ich in der gleichnamigen Inselhauptstadt zubrachte, leider mit einer Erkältung die mich ein wenig einzuschränken versuchte. Da ich mich die letzten Tage allerdings nicht einschränken lassen wollte und noch einige Besorgungen etc. vor hatte, wurde das Ganze natürlich nicht besser und so hatte ich am Abend vor dem Abflug eine handfeste Erkältung mit 38°C Fieber. Am Abflugtag selbst ging es dann schon wieder ein wenig besser. Gegen halb sieben am Abend des 24.8. hoben ich und drei andere Philippinenfreiwillige von Internationalen Flughafen Cebu ab und flogen in einem 9 ½ Stunden langen Flug nach Doha im Emirat Katar. Dort hatten wir keine zwei Stunden Aufenthalt ehe wir mit dem nächsten, 6 ½ Stunden dauernden Flug nach Frankfurt und damit nach Deutschland zurückflogen.
Recht frisch war es, nachdem ich als ich von Eva und Astrid wurde und das erste mal wieder Temperaturen um die 15°C spürte. Trotzdem irgendwie angenehm.
Viele Fragen jetzt, wie es denn war, keine einfache Frage, vor allem da sie sehr allgemein gehalten ist. Ein ganzes Jahr lässt sich schlecht mit so einer pauschalen Frage im Ganzen darstellen, allerdings lässt es sich trotzdem Beantworten: Schön, genauso wie auch sehr schlecht, in einem Jahr und speziell in einem wie diesem gibt es einfach Hoch-und Tiefpunkte und die lassen sich teilweise nur schwer gegeneinander aufwiegen. Ich denke, dass ich die Frage zu einem späteren Zeitpunkt eventuell besser beantworten kann. Von dem Vergnügen, dass ich dabei hatte würde ich sagen, war das Jahr eher mittelmäßig. Die Erfahrungen, die ich dabei gewonnen habe, würde ich denke ich allerdings nur sehr ungerne missen.
Würde ich es nochmal machen?
Vielleicht. Kommt darauf an, wenn es ein Projekt wäre, dass läuft möglicherweise schon. Wenn dann allerdings wohl eher in einer anderen Ecke der Welt die ich noch nicht kenne, vielleicht auch irgendetwas eher in den gemäßigten oder kühlen Klimazonen der Erde.
Ich denke, ich werde ich ein paar Wochen nochmal einen Eintrag verfassen und Berichten, was ich hier so beim wiedereinleben „erlebt“ habe und was mir so aufgefallen ist.
Recht frisch war es, nachdem ich als ich von Eva und Astrid wurde und das erste mal wieder Temperaturen um die 15°C spürte. Trotzdem irgendwie angenehm.
Viele Fragen jetzt, wie es denn war, keine einfache Frage, vor allem da sie sehr allgemein gehalten ist. Ein ganzes Jahr lässt sich schlecht mit so einer pauschalen Frage im Ganzen darstellen, allerdings lässt es sich trotzdem Beantworten: Schön, genauso wie auch sehr schlecht, in einem Jahr und speziell in einem wie diesem gibt es einfach Hoch-und Tiefpunkte und die lassen sich teilweise nur schwer gegeneinander aufwiegen. Ich denke, dass ich die Frage zu einem späteren Zeitpunkt eventuell besser beantworten kann. Von dem Vergnügen, dass ich dabei hatte würde ich sagen, war das Jahr eher mittelmäßig. Die Erfahrungen, die ich dabei gewonnen habe, würde ich denke ich allerdings nur sehr ungerne missen.
Würde ich es nochmal machen?
Vielleicht. Kommt darauf an, wenn es ein Projekt wäre, dass läuft möglicherweise schon. Wenn dann allerdings wohl eher in einer anderen Ecke der Welt die ich noch nicht kenne, vielleicht auch irgendetwas eher in den gemäßigten oder kühlen Klimazonen der Erde.
Ich denke, ich werde ich ein paar Wochen nochmal einen Eintrag verfassen und Berichten, was ich hier so beim wiedereinleben „erlebt“ habe und was mir so aufgefallen ist.
Freitag, 30. Juli 2010
Palawan
Eine Insel, die ich während meines Philippinen Aufenthalts nicht versäumen wollte, war Palawan und ich habe den Besuch der Insel auch tatsächlich noch verwirklichen können, nachdem ich von so ziemlich allen die da waren sehr gute Rückmeldungen bekommen habe.
Die Anreise war wieder einmal gewissermaßen umständlich, da es auf den Philippinen eigentlich nur zwei Flughäfen gibt, von denen man auf alle anderen fliegen kann. Also Ging es von Samar nach Cebu und von Cebu dann in die Inslhauptstadt Puerto Princessa auf Palawan. Dort verbrachten wir zunächst eine Nacht, ehe wir am nächsten Tag mit einer belgisch/holländischen Gruppe einen Van mieteten, der uns zum Underground River fuhr. Bereits dort erfüllte die Landschaft die Klischees, die man so einer Südseeinsel hat, Klippen, üppiges Grün und Sandstrand. Der Untergrund Fluss selbst war zumindest im Eingangsbereich bereits ziemlich touristisch erschlossen, man fuhr zunächst mit dem Boot zum Eingang der Höhle und wurde dann anschließend mit kleinen Ruderbooten in die Höhle hineingefahren. Die Höhle selbst war übersäht mit Mauerseglern, die sich anhand ihres Gezwitschers in der Höhle orientierten. Das Wasser in der Höhle ist immerhin bis zu acht Metern tief, erstmals vom einen Ende bis zum anderen durchquert wurde sie in den 80er Jahren und bis heute ist sie, ähnlich wie das Calbiga Höhlensystem, nicht vollständig erforscht, wobei Calbiga sicherlich noch wesentlich unerforschter ist.
Auf den Rückweg verzichteten wir auf das Boot und gingen den ca. vier bis fünf Kilometer langen Dschungeltrail zurück, benötigten dann dafür aber locker zwei Stunden.
Nachmittags ging es dann mit selbigen Van Richtung El Nido im Norden der Insel, immerhin gut sechs bis sieben Stunden von Puerto Princessa entfernt.
Da aktuell Regenzeit auf Palawan ist, waren die Unterkünfte günstig zu haben, zwar hat es eigentlich jeden Tag auch mal geregnet, allerdings hat mich das nicht weiter gestört. El Nido bzw. das Bacuit Archipel welches westlich davon im Südchinesischem Meer liegt, entspricht dann nun wirklich den Vorstellungen eines Tropenparadieses. Riesig hohe Kalksteinfelsklippen eingeschnitten von Sandstränden und tiefblaues Wasser. Ideal für Inselspringen, also mit einem gemieteten Boot von einer Insel oder Lagune zur anderen schippern. Unter Wasser ist schon einiges durch Dynamitfischen zerstört, einige intakte Korallenriffe findet man aber dennoch. Wir fanden sogar noch mehr, da uns unser Bootsmann zu einer Stelle fuhr, an der es einige Schwarzspitzenriffhaie gab mit denen wir dann schnorchelten.
Bekanntschaft mit der berühmt gefährlichen Würfel- bzw. Kastenqualle blieb uns zum Glück erspart, nachdem ich gehört hatte, dass diese in der Regensaison aktiv sein soll, fand ich das zunächst nicht sonderlich prickelnd, allerdings fragte ich diverse Einheimische welche die Saison der Würfelqualle eher in das Frühjahr um Februar bis Mai einordneten.
Mücken gab es zwar auch viele, allerdings waren bei unseren Stichen scheinbar und glücklicherweise keine Malariaübertragenden dabei.
Insgesamt machten wir zwei Islandhopping Touren, bei der zweiten sahen wir dann auch einige Schildkröten, alles in allem waren es ein paar schön entspannte Tage in El Nido, auch wenn irgenwie jeder von uns danach gesundheitlich etwas angeschlagen war, jeder hatte mal wieder irgendwelche Verletzungen an den Füßen und ich zusätzlich noch eine kleine Erkältung. Die Art und Weise wie man hierzulande dann noch die Klimaanlagen benutzt, machen das alles nicht besser, anstatt einen Wert zu finden, bei den man nicht friert und nicht schwitzt, wird die Klimaanlage so sehr heruntergedreht, das man es sich in Pullover und langer Hose bequem machen kann. Was das soll weiß ich nicht, vielleicht möchten die Menschen hier einfach auch einmal Kälte erfahren oder die Möglichkeit haben, sich lange Sachen anzuziehen (besonders von letzteren habe ich stark den Eindruck).
Nach der Rückfahrt im zunächst viel zu kaltem Van verbrachten wir noch einen Tag in Puerto Princessa und besuchten dort unter anderem die Krokodilfarm, wo die beiden endemischen Krokodile aufgezogen werden und (zumindest das eine) in die freie Wildbahn entlassen werden.
Dienstag ging es dann auf zur zweitägigen Rückreise nach Borongan.
Im Untergrund Fluss
Affen am Dschungeltrail
El Nido von unserer Unterkunft aus
Südseefeeling...
...Schön
Ich an der versteckten Lagune
Regenwetter und Wind gabs täglich
Ich
nochmal
Helicopter Island
Hier trifft das Kindchenschema trotz allem nicht so ganz zu
Die Anreise war wieder einmal gewissermaßen umständlich, da es auf den Philippinen eigentlich nur zwei Flughäfen gibt, von denen man auf alle anderen fliegen kann. Also Ging es von Samar nach Cebu und von Cebu dann in die Inslhauptstadt Puerto Princessa auf Palawan. Dort verbrachten wir zunächst eine Nacht, ehe wir am nächsten Tag mit einer belgisch/holländischen Gruppe einen Van mieteten, der uns zum Underground River fuhr. Bereits dort erfüllte die Landschaft die Klischees, die man so einer Südseeinsel hat, Klippen, üppiges Grün und Sandstrand. Der Untergrund Fluss selbst war zumindest im Eingangsbereich bereits ziemlich touristisch erschlossen, man fuhr zunächst mit dem Boot zum Eingang der Höhle und wurde dann anschließend mit kleinen Ruderbooten in die Höhle hineingefahren. Die Höhle selbst war übersäht mit Mauerseglern, die sich anhand ihres Gezwitschers in der Höhle orientierten. Das Wasser in der Höhle ist immerhin bis zu acht Metern tief, erstmals vom einen Ende bis zum anderen durchquert wurde sie in den 80er Jahren und bis heute ist sie, ähnlich wie das Calbiga Höhlensystem, nicht vollständig erforscht, wobei Calbiga sicherlich noch wesentlich unerforschter ist.
Auf den Rückweg verzichteten wir auf das Boot und gingen den ca. vier bis fünf Kilometer langen Dschungeltrail zurück, benötigten dann dafür aber locker zwei Stunden.
Nachmittags ging es dann mit selbigen Van Richtung El Nido im Norden der Insel, immerhin gut sechs bis sieben Stunden von Puerto Princessa entfernt.
Da aktuell Regenzeit auf Palawan ist, waren die Unterkünfte günstig zu haben, zwar hat es eigentlich jeden Tag auch mal geregnet, allerdings hat mich das nicht weiter gestört. El Nido bzw. das Bacuit Archipel welches westlich davon im Südchinesischem Meer liegt, entspricht dann nun wirklich den Vorstellungen eines Tropenparadieses. Riesig hohe Kalksteinfelsklippen eingeschnitten von Sandstränden und tiefblaues Wasser. Ideal für Inselspringen, also mit einem gemieteten Boot von einer Insel oder Lagune zur anderen schippern. Unter Wasser ist schon einiges durch Dynamitfischen zerstört, einige intakte Korallenriffe findet man aber dennoch. Wir fanden sogar noch mehr, da uns unser Bootsmann zu einer Stelle fuhr, an der es einige Schwarzspitzenriffhaie gab mit denen wir dann schnorchelten.
Bekanntschaft mit der berühmt gefährlichen Würfel- bzw. Kastenqualle blieb uns zum Glück erspart, nachdem ich gehört hatte, dass diese in der Regensaison aktiv sein soll, fand ich das zunächst nicht sonderlich prickelnd, allerdings fragte ich diverse Einheimische welche die Saison der Würfelqualle eher in das Frühjahr um Februar bis Mai einordneten.
Mücken gab es zwar auch viele, allerdings waren bei unseren Stichen scheinbar und glücklicherweise keine Malariaübertragenden dabei.
Insgesamt machten wir zwei Islandhopping Touren, bei der zweiten sahen wir dann auch einige Schildkröten, alles in allem waren es ein paar schön entspannte Tage in El Nido, auch wenn irgenwie jeder von uns danach gesundheitlich etwas angeschlagen war, jeder hatte mal wieder irgendwelche Verletzungen an den Füßen und ich zusätzlich noch eine kleine Erkältung. Die Art und Weise wie man hierzulande dann noch die Klimaanlagen benutzt, machen das alles nicht besser, anstatt einen Wert zu finden, bei den man nicht friert und nicht schwitzt, wird die Klimaanlage so sehr heruntergedreht, das man es sich in Pullover und langer Hose bequem machen kann. Was das soll weiß ich nicht, vielleicht möchten die Menschen hier einfach auch einmal Kälte erfahren oder die Möglichkeit haben, sich lange Sachen anzuziehen (besonders von letzteren habe ich stark den Eindruck).
Nach der Rückfahrt im zunächst viel zu kaltem Van verbrachten wir noch einen Tag in Puerto Princessa und besuchten dort unter anderem die Krokodilfarm, wo die beiden endemischen Krokodile aufgezogen werden und (zumindest das eine) in die freie Wildbahn entlassen werden.
Dienstag ging es dann auf zur zweitägigen Rückreise nach Borongan.
Im Untergrund Fluss
Affen am Dschungeltrail
El Nido von unserer Unterkunft aus
Südseefeeling...
...Schön
Ich an der versteckten Lagune
Regenwetter und Wind gabs täglich
Ich
nochmal
Helicopter Island
Hier trifft das Kindchenschema trotz allem nicht so ganz zu
Donnerstag, 15. Juli 2010
Motorradtour Nordsamar
Vom 9.-13. Juli stand nun endlich die Samar Motorradtour an, die schon lange geplant war. Durchführen tat ich diese Tour mit Bodhi, einen anderen Freiwilligen aus Taft, etwa 50km nördlich von Borongan (Am besten sucht ihr im Netz nach einer detailierten Karte von Samar wenn euch die Lage der Orte interessiert). Dies war auch meine erste, wenn auch nur kleine Etappe die ich Freitagnachmittag erledigte, bevor es auf Tour ging tauschte ich noch den hässlichen blauen Sitzbezug meines Motorrades gegen einen neuen, schwarzen aus, nicht zuletzt um es auch für den baldigen Verkauf ein bisschen besser aussehen zu lassen. Am nächsten Tag Morgen ging dann die eigentliche Tour los: Von Taft ging es nordwärts, zunächst nach Oras wo wir das erste mal hielte und bei Bekannten vorbeischauten. Diese waren von unseren Plänen nicht sonderlich angetan, zu gefährlich, speziell der Norden Samars, allerdings ist das das, was die meisten Filipinos immer über andere Orte sagen, speziell wenn sie diese nicht kennen. Das der Nordosten Samars aber tatsächlich etwas abendteuerlich ist, war auch im Reiseführer zu fahren und das sollten wir auch bald erfahren. Letztendlich wollten diese Bekannten uns sogar Begleitung für eine Teilstrecke mitgeben, was wir allerdings ablehnten.
Von Oras ging es über San Policarpo in das etwa 30 Kilometer enfernte Arteche. Alles was danach Richtung Norden kam, war uns unbekannt, da uns kein Freiwilliger bekannt war, der die Strecke bislang gefahren wäre, letztendlich ist dort aber auch niemanden irgendetwas besonderes bekannt gewesen, für das es sich gelohnt hätte hin zu fahren, zum anderen sind die Straßen auch einfach zu schlecht, sodass es einfacher ist die größere Stadt Catarman über Westsamar zu erreichen.
In Arteche kehrten wir dann erst einmal auf ein Mittagessen ein, anschließend mussten wir die richtige Straße erfahren, das Kartenmaterial und ein Reiseführer waren verwirrend: Das eine gab gleich zwei Straßen an, das andere behauptete es existiere nicht mal eine Einzige. Auch von Oras gäbe es laut Karte sogar eine Straße direkt nach Laoang. Was letztendlich richtig war wissen wir nicht, es gab auf jeden Fall eine Straße im Norden von Arteche, Straße ist vielleicht zuviel der Ehre, es war eher die Qualität eines vergrößerter Feldweges, dass die Straßen dort schlecht sind, war uns aber bewusst. Da es immer wieder stark regnete, blieben wir unter anderen mit unseren Motorrädern im Schlamm stecken, generell war die Straße etwas angeweicht, in der Regenzeit dürfte sie dann wohl ganz aufgeweicht und damit beinahe unpassierbar sein.
Irgendwie waren nun auch zwei Richtungen angeschrieben, vobei es von dem einen Ort hieß, er sei eigentlich nur per Fluss erreichbar. Wir entschieden uns für die Fahrt an der küstennahen Straße, wie es unser Plan war, zudem wer weiß wo die Straße dann geendet hätte und wie man von dort aus dann weitergekommen wäre?
Die Besiedelung wurde tatsächlich immer dünner, vor allem auch immer ärmlicher und rückständiger anmutend, sicher auch eine Auswirkung der schlechten Infrastruktur. PKW, LKW oder Jeepneys kamen uns nach einer Weile schon gar nicht mehr entgegen, das einzige was verkehrte waren Motorräder, allerdings auch in sehr überschaubarer Anzahl. Auf unserem Weg hielten wir immer mal wieder an um uns die Landschaft anzusehen, an einem Strand überlegten wir dann zu zelten, allerdings hielt uns zum einen der Regen davon ab (es war an diesem Nachmittag überwiegend regnerisch und wolkenverhangen) , zum anderen ein Angehöriger der philippinischen Armee, der sich mit uns unterstellte und nach einer Weile auf einmal andeutete, es sei besser jetzt sofort trotz Regen weiterzufahren, im Wald gäbe es Leute mit Gewehren, die uns gefangen nehmen würden. Was letztendlich an der Sache dran war, keine Ahnung, allerdings hielten wir es für besser, die Warnung nicht auszuschlagen, er lud sich selbst ein ein Stück mitzufahren und dann bei seinem Camp abzusteigen. Da er auch ein bisschen nach Alkohol roch vermute ich mal eher, dass er schnell nach Hause wollte, aber wie gesagt, besser nichts unnötig riskiert.
Gegen Spätnachmittag als die Dämmerung langsam einzusetzen begann, ein unschöner Zwischenfall. Nachdem wir kurz gehalten hatten und dann wieder weitergefahren waren, verschwand Bodhi nach einer Kurve auf einmal aus meinem Rückspiegel, da das nicht allzu selten war, dass mal eben einer anhielt um irgendwas wieder in die Tasche zu packen fuhr ich kurz an den Rand und wartete, allerdings war ich misstrauisch, da wir erst ein paar Minuten zuvor gestoppt hatten. Also wartete ich nur sehr kurz und fuhr dann wieder die Strecke zurück, tatsächlich war der Stopp nicht ganz freiwillig sondern eher unfallbedingt. Das Motorrad lag auf der abschüssigen Straße und er saß nebendran, offensichtlich mit einigen zunächst oberflächlichen Verletzungen.
Da auf der Straße eine Benzinpfütze war und eine Fußraste verbogen war, hielt ich sowohl Motorrad als auch Bodhi für nicht fahrtüchtig, und lud ihn dann auf meins, um in den nächsten größeren Ort zu fahren in der Hoffnung, dort eine Krankenstation vorzufinden. Nach 12km schlechter Straße und zunehmender Dunkelheit erreichten wir schließlich den Ort Palapag, glücklicherweise gab es ein Health Center, unglücklicherweise allerdings niemand da. Einen Arzt gab es nicht, ein Einheimischer informierte dann eine Krankenschwester, die die Wunden reinigte und eine am Kinn nähen musste, insgesamt aber hatte er Glück gehabt und keine schwerwiegenderen Verletzungen gehabt.
Nachdem wir, ebenfalls mit Glück, ein Quartier gefunden hatten und schließlich das Motorrad holen wollten, war die Gästehauseignerin auch hiervon nicht sonderlich begeistert, zu gefährlich, also gab sie uns vier Wächter mit auf den Weg, der eine der Bürgermeister höchst persönlich. Sicher nicht ganz verkehrt und ein Plus an Sicherheit, da unsere Begleiter die Leute in der Gegend zum einen kennen und zum anderen wohl auch bewaffnet waren. Die Unfallmaschine selbst hatte nur kleinere Beschädigungen, ein paar Kratzer und eben wie gesagt die verbogene Fußraste, nach deren geradebiegen also tüchtig, die Tour zu vollenden. Zu letzteren entschied sich auch Bodhi, eine Fahrt zurück wäre wohl umständlicher und unangenehmer gewesen als die Strecke zu Ende zu fahren, einzige Option wäre gewesen, mit dem Jeepney oder dem Van zu fahren, aber auch das wäre nicht sonderlich angenehm gewesen und zum anderen was tun mit den Motorrädern? Letztendlich stellte sich heraus, dass das wohl eine ganz gute Wahl war.
Dieser erste richtige Tourtabschnitt hatte zwar gerade mal die Länge von vielleicht 120km, doch hat er uns aufgrund der Straßenlage den ganzen Tag abverlangt.
Von Palapag brachen wir erst am späten Vormittag zur zweiten Etappe auf, da eben wegen des Unfalls noch einige Besorgungen anstanden. Im Gespräch mit unserer helfenden Zimmervermieterin erfuhren wir, dass es auf dem Teilstück Palapag-Rawis keine Straßen gäbe, und eine Übersetzung nur über das Meer möglich wäre. Da wegen Ebbe keine größeren Boote fuhren, mieteten wir eine Banka (Auslegerboot), auf dem unsere Motorräder verladen wurden und wir uns auf den Weg machten. Unterwegs setzten wir ein paar mal im Sand auf und ich half unseren Käpt`n schieben, da das Wasser zu flach für die Schraube war. In Rawis angekommen, verlief die weitere Reise ohne größere Vorkomnisse. die Nordküste Samars hat einige nette helle Sandstrände und wirkt nicht mehr so rau wie die am Pazifik gelegene Ostküste Samars. Über Catarman fuhren wir nach Allen welches bereits in Nordwestsamar liegt, über gut geteerten oder betonierten Straßen dahin. Eine kleine Skurilität Catarmans allerdings sahen wir uns noch an: Der Flughafen der Stadt geht mitten durch den Ort. Wenn nun ein Flieger im Anmarsch ist, werden links und rechts neben dem Rollfeld einfach die Tore der Straße die über die Startbahn gehen geschlossen und der Flieger kann landen. Danach werden diese wieder geöffnet und der Verkehr marschiert wieder drüber.
Am folgenden Tag fuhren wir von Allen über die größeren Städte Calbayog und Catbalogan und später über die nördliche Inland Querstraße bis nach Taft zurück. Von den Streckenkilometern her genauso viel wie die ersten beiden Tourtage zusammen, aber auch hier aufgrund der recht guten Straße machbar, lediglich Teile der Inlandstraße sind derzeit am zerfallen, wer weiß wie da die Lage in ein paar Jahren ist.
Das Wetter auf der Tour war jeden Tag sehr gemischt, jeden Tag knallte ebenso die Sonne als dass wir auch strömenden Regen hatten.
Meine letzte Etappe am darauffolgenden Tag von Taft nach Borongan ließ allerdings die Sonne aus und ich wurde klatsch nass.
Insgesamt bis auf den Unfall eine gelungene und abwechslungsreiche, abendteuerliche Tour die mir großen Spaß bereitet hat. Auf die Umrundung ganz Samars haben wir verzichtet, da uns die Straßen im südlichen Teil soweit bekannt sind. Auch wäre das wohl ca. zusätzliche 250km gewesen, doch auch ohne die haben wir alle drei Provinzen Samars angeschnitten bzw. sogar durchquert. Ich habe von Borongan nach Borongan gut 650 Kilometer zurückgelegt, länger hätte die Tour vom zeitlichen aber auch nicht unbedingt sein müssen, da es doch recht anstrengend ist.
Zurück in Borongan:
In Borongan war das Wetter die letzten Tage auch nicht besser, was ich gehört habe, so ist ein Taifun über Luzon gezogen und hat auch hier für reichlich Regen gesorgt. Die Stromversorgung Borongans scheint des Weiteren momentan recht instabil zu sein, andauernd sind kleinere Stromausfälle, teils aber auch über ein bis zwei Tage, was dann doch schon recht nervig werden kann. Vor allem bei (stärkeren) Regen so wie gestern ist der Strom dann weg.
Möglicherweise auch durch den Regen bedingt, gibt es in Borongan wohl derzeit viele Denguefälle, tatsächlich sind derzeit gefühlt mehr Mücken unterwegs als sonst.
Die Straße kurz hinter Arteche
Typische, immer bescheidener werdende Bebauung
Nach Regen aufgeweichte Straßen...
...zwangen uns schon mal zum schieben
ärmlich anmutender Nordosten Samars
Landschaftlich recht rau und an diesem Tag regnerisch...
...dennoch reizvoll
Verladen der Motorräder auf eine Banka
Mit dem Boot unterwegs
Bebauung am Wasser
Ich
Nach dem Übersetzen mit dem Boot wurden die Straßen besser, richtig gut eigentlich
Sandstrand an der Nordküste Samars
Gewitter und Regen begleiteten uns die ganze Zeit
Straße über die Startbahn Catarmans
Ich mit meinem Motorrad
Unsere Unterkunft der zweite Übernachtung
Samar im Nordwesten bei Malaga
Ich
mal wieder Regenpause
(Geregnet hat es wirklich öfters)
"Kleiner" Steinschlag auf der Inlandstraße nach Taft
Von Oras ging es über San Policarpo in das etwa 30 Kilometer enfernte Arteche. Alles was danach Richtung Norden kam, war uns unbekannt, da uns kein Freiwilliger bekannt war, der die Strecke bislang gefahren wäre, letztendlich ist dort aber auch niemanden irgendetwas besonderes bekannt gewesen, für das es sich gelohnt hätte hin zu fahren, zum anderen sind die Straßen auch einfach zu schlecht, sodass es einfacher ist die größere Stadt Catarman über Westsamar zu erreichen.
In Arteche kehrten wir dann erst einmal auf ein Mittagessen ein, anschließend mussten wir die richtige Straße erfahren, das Kartenmaterial und ein Reiseführer waren verwirrend: Das eine gab gleich zwei Straßen an, das andere behauptete es existiere nicht mal eine Einzige. Auch von Oras gäbe es laut Karte sogar eine Straße direkt nach Laoang. Was letztendlich richtig war wissen wir nicht, es gab auf jeden Fall eine Straße im Norden von Arteche, Straße ist vielleicht zuviel der Ehre, es war eher die Qualität eines vergrößerter Feldweges, dass die Straßen dort schlecht sind, war uns aber bewusst. Da es immer wieder stark regnete, blieben wir unter anderen mit unseren Motorrädern im Schlamm stecken, generell war die Straße etwas angeweicht, in der Regenzeit dürfte sie dann wohl ganz aufgeweicht und damit beinahe unpassierbar sein.
Irgendwie waren nun auch zwei Richtungen angeschrieben, vobei es von dem einen Ort hieß, er sei eigentlich nur per Fluss erreichbar. Wir entschieden uns für die Fahrt an der küstennahen Straße, wie es unser Plan war, zudem wer weiß wo die Straße dann geendet hätte und wie man von dort aus dann weitergekommen wäre?
Die Besiedelung wurde tatsächlich immer dünner, vor allem auch immer ärmlicher und rückständiger anmutend, sicher auch eine Auswirkung der schlechten Infrastruktur. PKW, LKW oder Jeepneys kamen uns nach einer Weile schon gar nicht mehr entgegen, das einzige was verkehrte waren Motorräder, allerdings auch in sehr überschaubarer Anzahl. Auf unserem Weg hielten wir immer mal wieder an um uns die Landschaft anzusehen, an einem Strand überlegten wir dann zu zelten, allerdings hielt uns zum einen der Regen davon ab (es war an diesem Nachmittag überwiegend regnerisch und wolkenverhangen) , zum anderen ein Angehöriger der philippinischen Armee, der sich mit uns unterstellte und nach einer Weile auf einmal andeutete, es sei besser jetzt sofort trotz Regen weiterzufahren, im Wald gäbe es Leute mit Gewehren, die uns gefangen nehmen würden. Was letztendlich an der Sache dran war, keine Ahnung, allerdings hielten wir es für besser, die Warnung nicht auszuschlagen, er lud sich selbst ein ein Stück mitzufahren und dann bei seinem Camp abzusteigen. Da er auch ein bisschen nach Alkohol roch vermute ich mal eher, dass er schnell nach Hause wollte, aber wie gesagt, besser nichts unnötig riskiert.
Gegen Spätnachmittag als die Dämmerung langsam einzusetzen begann, ein unschöner Zwischenfall. Nachdem wir kurz gehalten hatten und dann wieder weitergefahren waren, verschwand Bodhi nach einer Kurve auf einmal aus meinem Rückspiegel, da das nicht allzu selten war, dass mal eben einer anhielt um irgendwas wieder in die Tasche zu packen fuhr ich kurz an den Rand und wartete, allerdings war ich misstrauisch, da wir erst ein paar Minuten zuvor gestoppt hatten. Also wartete ich nur sehr kurz und fuhr dann wieder die Strecke zurück, tatsächlich war der Stopp nicht ganz freiwillig sondern eher unfallbedingt. Das Motorrad lag auf der abschüssigen Straße und er saß nebendran, offensichtlich mit einigen zunächst oberflächlichen Verletzungen.
Da auf der Straße eine Benzinpfütze war und eine Fußraste verbogen war, hielt ich sowohl Motorrad als auch Bodhi für nicht fahrtüchtig, und lud ihn dann auf meins, um in den nächsten größeren Ort zu fahren in der Hoffnung, dort eine Krankenstation vorzufinden. Nach 12km schlechter Straße und zunehmender Dunkelheit erreichten wir schließlich den Ort Palapag, glücklicherweise gab es ein Health Center, unglücklicherweise allerdings niemand da. Einen Arzt gab es nicht, ein Einheimischer informierte dann eine Krankenschwester, die die Wunden reinigte und eine am Kinn nähen musste, insgesamt aber hatte er Glück gehabt und keine schwerwiegenderen Verletzungen gehabt.
Nachdem wir, ebenfalls mit Glück, ein Quartier gefunden hatten und schließlich das Motorrad holen wollten, war die Gästehauseignerin auch hiervon nicht sonderlich begeistert, zu gefährlich, also gab sie uns vier Wächter mit auf den Weg, der eine der Bürgermeister höchst persönlich. Sicher nicht ganz verkehrt und ein Plus an Sicherheit, da unsere Begleiter die Leute in der Gegend zum einen kennen und zum anderen wohl auch bewaffnet waren. Die Unfallmaschine selbst hatte nur kleinere Beschädigungen, ein paar Kratzer und eben wie gesagt die verbogene Fußraste, nach deren geradebiegen also tüchtig, die Tour zu vollenden. Zu letzteren entschied sich auch Bodhi, eine Fahrt zurück wäre wohl umständlicher und unangenehmer gewesen als die Strecke zu Ende zu fahren, einzige Option wäre gewesen, mit dem Jeepney oder dem Van zu fahren, aber auch das wäre nicht sonderlich angenehm gewesen und zum anderen was tun mit den Motorrädern? Letztendlich stellte sich heraus, dass das wohl eine ganz gute Wahl war.
Dieser erste richtige Tourtabschnitt hatte zwar gerade mal die Länge von vielleicht 120km, doch hat er uns aufgrund der Straßenlage den ganzen Tag abverlangt.
Von Palapag brachen wir erst am späten Vormittag zur zweiten Etappe auf, da eben wegen des Unfalls noch einige Besorgungen anstanden. Im Gespräch mit unserer helfenden Zimmervermieterin erfuhren wir, dass es auf dem Teilstück Palapag-Rawis keine Straßen gäbe, und eine Übersetzung nur über das Meer möglich wäre. Da wegen Ebbe keine größeren Boote fuhren, mieteten wir eine Banka (Auslegerboot), auf dem unsere Motorräder verladen wurden und wir uns auf den Weg machten. Unterwegs setzten wir ein paar mal im Sand auf und ich half unseren Käpt`n schieben, da das Wasser zu flach für die Schraube war. In Rawis angekommen, verlief die weitere Reise ohne größere Vorkomnisse. die Nordküste Samars hat einige nette helle Sandstrände und wirkt nicht mehr so rau wie die am Pazifik gelegene Ostküste Samars. Über Catarman fuhren wir nach Allen welches bereits in Nordwestsamar liegt, über gut geteerten oder betonierten Straßen dahin. Eine kleine Skurilität Catarmans allerdings sahen wir uns noch an: Der Flughafen der Stadt geht mitten durch den Ort. Wenn nun ein Flieger im Anmarsch ist, werden links und rechts neben dem Rollfeld einfach die Tore der Straße die über die Startbahn gehen geschlossen und der Flieger kann landen. Danach werden diese wieder geöffnet und der Verkehr marschiert wieder drüber.
Am folgenden Tag fuhren wir von Allen über die größeren Städte Calbayog und Catbalogan und später über die nördliche Inland Querstraße bis nach Taft zurück. Von den Streckenkilometern her genauso viel wie die ersten beiden Tourtage zusammen, aber auch hier aufgrund der recht guten Straße machbar, lediglich Teile der Inlandstraße sind derzeit am zerfallen, wer weiß wie da die Lage in ein paar Jahren ist.
Das Wetter auf der Tour war jeden Tag sehr gemischt, jeden Tag knallte ebenso die Sonne als dass wir auch strömenden Regen hatten.
Meine letzte Etappe am darauffolgenden Tag von Taft nach Borongan ließ allerdings die Sonne aus und ich wurde klatsch nass.
Insgesamt bis auf den Unfall eine gelungene und abwechslungsreiche, abendteuerliche Tour die mir großen Spaß bereitet hat. Auf die Umrundung ganz Samars haben wir verzichtet, da uns die Straßen im südlichen Teil soweit bekannt sind. Auch wäre das wohl ca. zusätzliche 250km gewesen, doch auch ohne die haben wir alle drei Provinzen Samars angeschnitten bzw. sogar durchquert. Ich habe von Borongan nach Borongan gut 650 Kilometer zurückgelegt, länger hätte die Tour vom zeitlichen aber auch nicht unbedingt sein müssen, da es doch recht anstrengend ist.
Zurück in Borongan:
In Borongan war das Wetter die letzten Tage auch nicht besser, was ich gehört habe, so ist ein Taifun über Luzon gezogen und hat auch hier für reichlich Regen gesorgt. Die Stromversorgung Borongans scheint des Weiteren momentan recht instabil zu sein, andauernd sind kleinere Stromausfälle, teils aber auch über ein bis zwei Tage, was dann doch schon recht nervig werden kann. Vor allem bei (stärkeren) Regen so wie gestern ist der Strom dann weg.
Möglicherweise auch durch den Regen bedingt, gibt es in Borongan wohl derzeit viele Denguefälle, tatsächlich sind derzeit gefühlt mehr Mücken unterwegs als sonst.
Die Straße kurz hinter Arteche
Typische, immer bescheidener werdende Bebauung
Nach Regen aufgeweichte Straßen...
...zwangen uns schon mal zum schieben
ärmlich anmutender Nordosten Samars
Landschaftlich recht rau und an diesem Tag regnerisch...
...dennoch reizvoll
Verladen der Motorräder auf eine Banka
Mit dem Boot unterwegs
Bebauung am Wasser
Ich
Nach dem Übersetzen mit dem Boot wurden die Straßen besser, richtig gut eigentlich
Sandstrand an der Nordküste Samars
Gewitter und Regen begleiteten uns die ganze Zeit
Straße über die Startbahn Catarmans
Ich mit meinem Motorrad
Unsere Unterkunft der zweite Übernachtung
Samar im Nordwesten bei Malaga
Ich
mal wieder Regenpause
(Geregnet hat es wirklich öfters)
"Kleiner" Steinschlag auf der Inlandstraße nach Taft
Dienstag, 6. Juli 2010
Borongan
Mir ist aufgefallen, dass ich eigentlich noch nie wirklich etwas über meinen aktuellen Wohnort geschrieben habe, geschweige denn allzu viele Bilder davon gezeigt habe. Wie ich ja weiter unten beschrieben habe, bin ich vor einiger Zeit von Hernani nach Borongan, dass etwa 50 Kilometer weiter nördlich liegt. Grund dafür waren diverse Probleme, mit der Arbeit, Wohnsituation, Vermieter (bzw. Gasteltern) und nicht zuletzt wegen der Lautstärke auch wenn man hier zunächst vielleicht lachen mag. Bei einem Haus in der landestypischen Bauweise dringt jeder noch so leise Ton überall durch und wenn man das nicht, wie die Filipinos eben, von klein auf gewohnt ist, kann es ziemlich schwer werden sich da anzupassen. Fakt war jedenfalls, das Hunde, Nachbarn, vor allem und ganz oben stehend aber die bekloppten Kampfhähne mir wohl jeden erholsamen Schlaf geklaut haben. Ein Rückzug zur Ruhe war im Haus für mich absolut unmöglich.
Umso genauer habe ich natürlich geschaut, dass all solche Lärmquellen in der neuen Wohnung möglichst gebannt sind, das sind es zum größten Teil auch tatsächlich, zwar wird im Hof neu gebaut und in der Nachbarschaft ist meist die halbe Nacht ein Hund am jaulen, aber dennoch ist es wesentlich besser als zuvor in Hernani.
Zu Borongan: Borongan ist die Provinzhauptstadt der Provinz Ost-Samars (oder eben Eastern Samar wie es ganz offiziell heißt), der mitklingende Wortteil "Hauptstadt" ist allerdings sehr großzügig und gut gemeint, denn den Charakter einer philippinischen "Stadt" wie ich sie bislang erlebt habe, hat sie überhaupt nicht. Allerdings muss ich sagen, dass mich die meisten philippinischen Städte bislang auch noch nicht sonderlich umgehauen haben, meistens ist es eben laut, verkehrstechnisch überlastet und damit zusammenhängend total versmogt, dreckig und wesentlich elendiger anmutend als auf dem Land. Borongan bildet da wie ich finde einen angenehmes zwischending, der Chrakter und der Charme der Stadt mutet eher auf ein vergrößertes Dorf an, viele negative Dinge die die Stadt zu bieten hat gibt es nicht, aber dennoch bekommt man die meisten Dinge des alltäglichen Lebens bzw. eben sogar etwas mehr sodass man auch als euopäische Geprägter (vor allem was das Essen anbelangt) hier zwar nicht mit allen, aber doch mit für ein Jahr befriedigenden Dingen ganz gut Leben kann. Ein riesengroßes Plus ist natürlich das ganze tropische Obst, als ich das erste mal auf den Philippinen eine Ananas probierte glaubte ich, dass ich selbige nie wieder in Deutschland essen könne, es ist einfach noch mal ein ungleich besserer, frischer und einfach herrlicherer Geschmack was auf so ziemlich alle hier angebauten Früchte (wie z.B. auch Mangos) zutrifft. Enttäuscht war ich vom Kaffee, obwohl die Philippinen ein, wenn auch international eher unbedeutendes, Kaffeeanbauland sind, gibt es beinahe überall nur löslichen Nescafé, den Amerikanern und ihren globalen Absatzmärkten sei Dank. Gebrühter Kaffee (vor allem in der Provinz!) eine absolute Seltenheit, sodass ich von meinem Besuch aus Deutschland einen Espressokocher und Kaffee als Carepaket mitgebracht bekam, für mich als alten Kaffeefreund: ein Segen.
Doch zurück zu Borongan. Wie ich schon sagte, hat die Stadt eher Dorfcharakter und darf sich auch erst seit diesem Jahr wieder offiziell "Stadt" nennen. Da es auf den Philippinen immer recht schwer ist, eine Stadt von der Ausbreitung mit einer europäischen Stadt zu vergleichen da die Städte hier oftmals eine große Fläche haben und selbst weit entfernte "Stadtteile" Barangays noch dazu gehören, kann ich nur schwer abschätzen, wie groß der Hauptort wohl sein mag. Die Muincipality (also das ganze Stadtgebiet) von Borongan hat was ich so gehört habe etwa zwischen 50.000 und 60.000 Einwohner, die wie wohl auf beinahe den ganzen Philippinen, überwiegend die Küste besiedeln. Dass Innland Samars ist im Vergleich zur Küste mit Ausnahme an den paar Innlandstraßen beinahe menschenleer und recht schwierg zugänglich (eben weil es keine, nicht mal unbefestigte Straßen gibt)
Ich selbst habe auch das ein oder andere "Upstream-Barangay" also Hinterland Stadtteil besucht, in einem, welches nur vom Fluss per Boot oder zu Fuß erreichbar war hatte noch nicht einmal die Elektrizität einzug gehalten und die Bewohner waren angesicht des Besuches einiger großer weißer Menschen wohl doch sehr überrascht und fanden unsere großen Nasen recht auffällig. Das ein oder andere Kind hat sich vor uns europäischen Besuchern sogar eher ein wenig gefürchtet.
In Borongan gibt es zwei Krankenhäuser, einmal das Provinzkrankenhaus, welches vornehmlich von der armen Bevölkerung aufgesucht wird und das Doctors Hospital, welches privat ist. Die Ärzte arbeiten aber soweit ich das gehört habe, trotzdem in beiden, einziger Unterschied dürfte dann wohl sein, dass im einen die Versorgung besser ist.
Des weiteren gibt es sogar eine "Mall", ich würde das ganze eher als kleines Einkaufszentrum bezeichnen, wer die großen Malls aus den größeren Städten kennt, der wird sehr schnell merken, dass die Mall in Borongan nicht viel mit den anderen zu tun hat. Allerdings erhöht sie eben das Angebot an sonst eher selten zu findenden Waren, was letztendlich dafür verantwortlich ist, dass man wie ich weiter oben sagte, "auch als europäisch Geprägter" viel findet. Ansonsten gibt es einige Restaurants, ein paar Tankstellen die die konkurrierenden Unternehmen auf den Philippinen offensichtlich immer gegenüber stellen, und natürlich den Baybay Boulevard. Auch hier mag der Begriff "Boulevard" ein wenig hoch gegriffen sein, sollte sich Borongan aber eines Tages zur blühenden Metropole der Philippinen entwickeln, wird er das möglicherweise werden, aber auch jetzt schon ist er vor allem für ein abendliches Bier ein angenehmer Aufenthaltsort. Abgesehen von einigen Banken und damit auch Geldautomaten, bei denen es den nächsten Richtung Süden soweit ich weiß erst wieder im 110 Kilometer entfernten Guiuan (sprich in etwa Giwan) gibt, unterscheidet sich Borongan mit der Ausnahme der Größe des Hauptortes eigentlich nicht allzu wahnsinnig von den Provinzdörfern und bis auf eben den kleinen Teil des Hauptortes, ist es ansonsten wie überall in der Provinz auch.
Ich bin allerdings froh, in Borongan zu leben und nicht mehr in Hernani, das Leben gefällt mir hier einfach wesentlich besser, nicht zuletzt wohl eben auch, da ich alleine wohne, für mich persönlich die wesentlich bessere Alternative als die Erfahungen, die ich mit Gasteltern gemacht habe.
Einfahrt in den von allen Nachbarn genutzten Hof
"Meine" Straße von West nach Ost, welche in den Baybay Boulevard mündet. Die Einfahrt zu meinem Hof ist in etwa auf der Höhes des blauen Tricycle (Motorradtaxi), falls man es erkennen kann
Der "national Highway" der ganz Samar von Süden nach Norden verbindet ist in beinahe allen Dörfern Ostsamars die Hauptstraße des Ortes. Hier in Borongan im Ortszentrum
Das priavte Borongan Doctors Hospital
Die Wilson Uptown "Mall"
Gegenüber die Philippinische Nationalbank (PNB)
Der Baybay Boulevard Richtung Norden...
...Richtung Süden (da wo das graubraune Auto am Ende steht geht es in meine Straße)
Die Promenade Richtung Süden
Blick auf den in den aufgrund in der Bucht meist ruhigen liegenden Pazifik
Die Promenade Richtung Norden
Mein Wohn- bzw. Allzweckzimmer
Ich wohne im zweiten Haus im vorderen Teil
Umso genauer habe ich natürlich geschaut, dass all solche Lärmquellen in der neuen Wohnung möglichst gebannt sind, das sind es zum größten Teil auch tatsächlich, zwar wird im Hof neu gebaut und in der Nachbarschaft ist meist die halbe Nacht ein Hund am jaulen, aber dennoch ist es wesentlich besser als zuvor in Hernani.
Zu Borongan: Borongan ist die Provinzhauptstadt der Provinz Ost-Samars (oder eben Eastern Samar wie es ganz offiziell heißt), der mitklingende Wortteil "Hauptstadt" ist allerdings sehr großzügig und gut gemeint, denn den Charakter einer philippinischen "Stadt" wie ich sie bislang erlebt habe, hat sie überhaupt nicht. Allerdings muss ich sagen, dass mich die meisten philippinischen Städte bislang auch noch nicht sonderlich umgehauen haben, meistens ist es eben laut, verkehrstechnisch überlastet und damit zusammenhängend total versmogt, dreckig und wesentlich elendiger anmutend als auf dem Land. Borongan bildet da wie ich finde einen angenehmes zwischending, der Chrakter und der Charme der Stadt mutet eher auf ein vergrößertes Dorf an, viele negative Dinge die die Stadt zu bieten hat gibt es nicht, aber dennoch bekommt man die meisten Dinge des alltäglichen Lebens bzw. eben sogar etwas mehr sodass man auch als euopäische Geprägter (vor allem was das Essen anbelangt) hier zwar nicht mit allen, aber doch mit für ein Jahr befriedigenden Dingen ganz gut Leben kann. Ein riesengroßes Plus ist natürlich das ganze tropische Obst, als ich das erste mal auf den Philippinen eine Ananas probierte glaubte ich, dass ich selbige nie wieder in Deutschland essen könne, es ist einfach noch mal ein ungleich besserer, frischer und einfach herrlicherer Geschmack was auf so ziemlich alle hier angebauten Früchte (wie z.B. auch Mangos) zutrifft. Enttäuscht war ich vom Kaffee, obwohl die Philippinen ein, wenn auch international eher unbedeutendes, Kaffeeanbauland sind, gibt es beinahe überall nur löslichen Nescafé, den Amerikanern und ihren globalen Absatzmärkten sei Dank. Gebrühter Kaffee (vor allem in der Provinz!) eine absolute Seltenheit, sodass ich von meinem Besuch aus Deutschland einen Espressokocher und Kaffee als Carepaket mitgebracht bekam, für mich als alten Kaffeefreund: ein Segen.
Doch zurück zu Borongan. Wie ich schon sagte, hat die Stadt eher Dorfcharakter und darf sich auch erst seit diesem Jahr wieder offiziell "Stadt" nennen. Da es auf den Philippinen immer recht schwer ist, eine Stadt von der Ausbreitung mit einer europäischen Stadt zu vergleichen da die Städte hier oftmals eine große Fläche haben und selbst weit entfernte "Stadtteile" Barangays noch dazu gehören, kann ich nur schwer abschätzen, wie groß der Hauptort wohl sein mag. Die Muincipality (also das ganze Stadtgebiet) von Borongan hat was ich so gehört habe etwa zwischen 50.000 und 60.000 Einwohner, die wie wohl auf beinahe den ganzen Philippinen, überwiegend die Küste besiedeln. Dass Innland Samars ist im Vergleich zur Küste mit Ausnahme an den paar Innlandstraßen beinahe menschenleer und recht schwierg zugänglich (eben weil es keine, nicht mal unbefestigte Straßen gibt)
Ich selbst habe auch das ein oder andere "Upstream-Barangay" also Hinterland Stadtteil besucht, in einem, welches nur vom Fluss per Boot oder zu Fuß erreichbar war hatte noch nicht einmal die Elektrizität einzug gehalten und die Bewohner waren angesicht des Besuches einiger großer weißer Menschen wohl doch sehr überrascht und fanden unsere großen Nasen recht auffällig. Das ein oder andere Kind hat sich vor uns europäischen Besuchern sogar eher ein wenig gefürchtet.
In Borongan gibt es zwei Krankenhäuser, einmal das Provinzkrankenhaus, welches vornehmlich von der armen Bevölkerung aufgesucht wird und das Doctors Hospital, welches privat ist. Die Ärzte arbeiten aber soweit ich das gehört habe, trotzdem in beiden, einziger Unterschied dürfte dann wohl sein, dass im einen die Versorgung besser ist.
Des weiteren gibt es sogar eine "Mall", ich würde das ganze eher als kleines Einkaufszentrum bezeichnen, wer die großen Malls aus den größeren Städten kennt, der wird sehr schnell merken, dass die Mall in Borongan nicht viel mit den anderen zu tun hat. Allerdings erhöht sie eben das Angebot an sonst eher selten zu findenden Waren, was letztendlich dafür verantwortlich ist, dass man wie ich weiter oben sagte, "auch als europäisch Geprägter" viel findet. Ansonsten gibt es einige Restaurants, ein paar Tankstellen die die konkurrierenden Unternehmen auf den Philippinen offensichtlich immer gegenüber stellen, und natürlich den Baybay Boulevard. Auch hier mag der Begriff "Boulevard" ein wenig hoch gegriffen sein, sollte sich Borongan aber eines Tages zur blühenden Metropole der Philippinen entwickeln, wird er das möglicherweise werden, aber auch jetzt schon ist er vor allem für ein abendliches Bier ein angenehmer Aufenthaltsort. Abgesehen von einigen Banken und damit auch Geldautomaten, bei denen es den nächsten Richtung Süden soweit ich weiß erst wieder im 110 Kilometer entfernten Guiuan (sprich in etwa Giwan) gibt, unterscheidet sich Borongan mit der Ausnahme der Größe des Hauptortes eigentlich nicht allzu wahnsinnig von den Provinzdörfern und bis auf eben den kleinen Teil des Hauptortes, ist es ansonsten wie überall in der Provinz auch.
Ich bin allerdings froh, in Borongan zu leben und nicht mehr in Hernani, das Leben gefällt mir hier einfach wesentlich besser, nicht zuletzt wohl eben auch, da ich alleine wohne, für mich persönlich die wesentlich bessere Alternative als die Erfahungen, die ich mit Gasteltern gemacht habe.
Einfahrt in den von allen Nachbarn genutzten Hof
"Meine" Straße von West nach Ost, welche in den Baybay Boulevard mündet. Die Einfahrt zu meinem Hof ist in etwa auf der Höhes des blauen Tricycle (Motorradtaxi), falls man es erkennen kann
Der "national Highway" der ganz Samar von Süden nach Norden verbindet ist in beinahe allen Dörfern Ostsamars die Hauptstraße des Ortes. Hier in Borongan im Ortszentrum
Das priavte Borongan Doctors Hospital
Die Wilson Uptown "Mall"
Gegenüber die Philippinische Nationalbank (PNB)
Der Baybay Boulevard Richtung Norden...
...Richtung Süden (da wo das graubraune Auto am Ende steht geht es in meine Straße)
Die Promenade Richtung Süden
Blick auf den in den aufgrund in der Bucht meist ruhigen liegenden Pazifik
Die Promenade Richtung Norden
Mein Wohn- bzw. Allzweckzimmer
Ich wohne im zweiten Haus im vorderen Teil
Samstag, 3. Juli 2010
ein neuer Krankenhausbesuch
Bislang bin ich um Arzt- und Krankenhausbesuche immer ganz gut herumgekommen, das erste und bis dahin letzte mal, dass ich hier auf den Philippinen ein Krankenhaus zumindest im eigenen Interesse aufgesucht habe, war im November. Irgendwann im Mai bekam ich allerdings kleine Schwierigkeiten mit meinem rechten großen Fußzeh, da mein Nagel begann in die Haut einzuwachen. Weit über einen Monat habe ich den Arztbesuch herausgezögert, stets in der Hoffnung, dass sich das ganze von selbst bzw. mit ein bisschen rumgefummel legen würde, doch am Ende hatte das leider alles nichts genutzt, nicht zuletzt habe ich das Ganze sicherlich auch herausgezögert, da ich nur beschränkt Lust hatte, hier einen Arzt aufzusuchen. Schließlich beschloss ich dann am 1. Juli, dass ich morgen ins Krankenhaus gehen würde, in naher Zukunft steht schließlich noch ein Urlaub (mehr dazu später) an und bis dahin wollte ich auf jeden Fall wieder fit sein. Ich hielt mich tatsächlich an das von mir gesetzte Datum und begab mich am frühen Nachmittag ins Spital, nachdem mich die Krankenschwester irgendwo nach hinten geschickt hatte und ich nicht so ganz verstanden hatte, was ich denn dort tun sollte fand ich nach ca. 15 Minuten heraus, dass knapp neben mir eine etwas unscheinbare Anmeldung war, wo ich mich dann auch gleich eintrug. Dann gings wieder nach vorne an die Information, dort stellte sich heraus, dass gerade kein Chirug im Krankenhaus sei, also bat man mich gegen fünf Uhr nachmittags wieder zu kommen.
Wer einmal auf den Philippinen ein wenig im Land unterwegs war, der kennt das: Man verabredet sich zu einem bestimmten Zeitpunkt und man ist selbst Schuld wenn man pünktlich wie die Eisenbahn (mit Außnahme der DB) da ist. "Filipino Time" nennt sich dieses Phänomen, es ist üblich, zur genannten Verabredung eine halbe bis eine Stunde später zu erscheinen, ansonsten frohes Warten. Da ich nun doch schon einige Zeit hier bin (immerhin gut 10 Monate) war mir das Bewusst, da ich allerdings gerade zu Hause mit allem fertig war und ein bisschen auf glühenden Kohlen saß fuhr ich bereits gegen fünf zum Krankenhaus zurück, vielleicht stünde es mit der Pünktlichkeit bei den Ärzten ja ähnlich wie mit der Pünktlichkeit bei den Flugzeugen (die in der Regel recht pünktlich sind). Weit gefehlt, nachdem die Krankenhausbelegschaft erstmal gemütlich ihren Nachmittagssnack tätigte und mir über der gesamten Wartezeitraum immer wieder zurief "The doctor is comming now", trudelte selbiger schließlich gegen sechs ein, es konnte losgehen. Zunächst einmal sah er sich die Sache kurz an, dann schrieb er alles nieder was er für den kleinen Eingriff benötigen würde und schickte mich zur krankenhausinternen Apotheke um den Krempel zu besorgen (Das ganze hat in den Philippinen gewissermaßen eine Logik, da es ein ziemlich armes Land ist und es keine allgemeine Krankenversicherung gibt, muss erst einmal die Zahungsfähigkeit des Patienten überprüft werden).
Nachdem ich das Zeug dann beisammen hatte, gings los, nach einer Spritzenladung Betäubung spürte ich die Stelle allerdings immer noch ganz gut, also gabs noch eine halbe oben drauf, dann war aber auch gut und der Chirug begann den Nagel rechts abzuschneiden und zog nach kurzer Zeit das abgeschnittene Viertel heraus, das Nagelstück durfte ich als kleines Souvenier behalten, erneut begutachtete er den Zeh und stellte fest, dass es besser sei das zuvor verschriebene Antibiotika durch ein stärkeres Auszuwechseln, da die Rötung und damit Entzündung am Fußzeh doch recht weit fortgeschritten sei (naja, für über einen Monat eigentlich noch ganz okay ;-) ), zusätzlich verschrieb er mir noch Schmerzmittel, ich fragte ihn ob das wirklich nötig sei, doch während der örtlichen Betäubung vergisst man schnell, dass diese nicht ewig anhält und später am Abend passte es mir dann doch ganz gut, die bunten Pillen zu haben. Nachdem ich schließlich das Antibiotika gewechselt hatte, musste ich erneut draufzahlen, hatte allerdings kein Geld mehr und musste erst einmal zur Bank, während ich dann da also mit dem Motorrad losfuhr stellte ich schnell fest, dass die Betäubung im Zeh irgendwie nicht nur im Zeh geblieben war, sondern mir irgendwie ganz gut Einen verpasst hatte mir ein wenig schwindelig war, in etwa so wie betrunken zu sein. Also erledigte ich die Fahrt möglichst rasch und ohne großen Aufenthalt, glücklicherweise waren es ohnehin nur ein paar hundert Meter. Insgesamt beliefen sich die Arztkosten und die Medikation alleine im Krankenhaus auf mehrere tausend Peso, was für einen für einen kleinen Weltwärtsfreiwilligen auch schon eine ganz ordentliche Stange Geld ist, auch wenn ich es nur vorstrecken muss.
Gegen viertel vor acht konnte ich das "Borongan Doctors Hospital" (in Borongan gibt es zwei Krankenhäuser, das öffentliche Provinzkrankenhaus und das private, etwas bessere Doctors Hospital, auch wenn die Boronganer Ärzte oft in beiden arbeiten) wieder verlassen, immer noch im Schwindel und etwas geplättet.
Allerdings muss ich sagen, dass der Arzt auf mich einen recht kompetenten Eindruck gemacht hat, außerdem waren die Materialien die er verwendet hat, soweit man das erkennen konnte, sauber, also nichts mit zehnfach wiederverwendeter Spritzkanüle!
Jetzt heißt es die nächsten Tage allerdings erst einmal die Wunde schonen, sie immer schön reinigen und brav das Antibiotika zu nehmen (welches übrigens ganz gut reinhaut sodass ich mich oft ein wenig matt fühle).
Vorher
Nachher
Wer einmal auf den Philippinen ein wenig im Land unterwegs war, der kennt das: Man verabredet sich zu einem bestimmten Zeitpunkt und man ist selbst Schuld wenn man pünktlich wie die Eisenbahn (mit Außnahme der DB) da ist. "Filipino Time" nennt sich dieses Phänomen, es ist üblich, zur genannten Verabredung eine halbe bis eine Stunde später zu erscheinen, ansonsten frohes Warten. Da ich nun doch schon einige Zeit hier bin (immerhin gut 10 Monate) war mir das Bewusst, da ich allerdings gerade zu Hause mit allem fertig war und ein bisschen auf glühenden Kohlen saß fuhr ich bereits gegen fünf zum Krankenhaus zurück, vielleicht stünde es mit der Pünktlichkeit bei den Ärzten ja ähnlich wie mit der Pünktlichkeit bei den Flugzeugen (die in der Regel recht pünktlich sind). Weit gefehlt, nachdem die Krankenhausbelegschaft erstmal gemütlich ihren Nachmittagssnack tätigte und mir über der gesamten Wartezeitraum immer wieder zurief "The doctor is comming now", trudelte selbiger schließlich gegen sechs ein, es konnte losgehen. Zunächst einmal sah er sich die Sache kurz an, dann schrieb er alles nieder was er für den kleinen Eingriff benötigen würde und schickte mich zur krankenhausinternen Apotheke um den Krempel zu besorgen (Das ganze hat in den Philippinen gewissermaßen eine Logik, da es ein ziemlich armes Land ist und es keine allgemeine Krankenversicherung gibt, muss erst einmal die Zahungsfähigkeit des Patienten überprüft werden).
Nachdem ich das Zeug dann beisammen hatte, gings los, nach einer Spritzenladung Betäubung spürte ich die Stelle allerdings immer noch ganz gut, also gabs noch eine halbe oben drauf, dann war aber auch gut und der Chirug begann den Nagel rechts abzuschneiden und zog nach kurzer Zeit das abgeschnittene Viertel heraus, das Nagelstück durfte ich als kleines Souvenier behalten, erneut begutachtete er den Zeh und stellte fest, dass es besser sei das zuvor verschriebene Antibiotika durch ein stärkeres Auszuwechseln, da die Rötung und damit Entzündung am Fußzeh doch recht weit fortgeschritten sei (naja, für über einen Monat eigentlich noch ganz okay ;-) ), zusätzlich verschrieb er mir noch Schmerzmittel, ich fragte ihn ob das wirklich nötig sei, doch während der örtlichen Betäubung vergisst man schnell, dass diese nicht ewig anhält und später am Abend passte es mir dann doch ganz gut, die bunten Pillen zu haben. Nachdem ich schließlich das Antibiotika gewechselt hatte, musste ich erneut draufzahlen, hatte allerdings kein Geld mehr und musste erst einmal zur Bank, während ich dann da also mit dem Motorrad losfuhr stellte ich schnell fest, dass die Betäubung im Zeh irgendwie nicht nur im Zeh geblieben war, sondern mir irgendwie ganz gut Einen verpasst hatte mir ein wenig schwindelig war, in etwa so wie betrunken zu sein. Also erledigte ich die Fahrt möglichst rasch und ohne großen Aufenthalt, glücklicherweise waren es ohnehin nur ein paar hundert Meter. Insgesamt beliefen sich die Arztkosten und die Medikation alleine im Krankenhaus auf mehrere tausend Peso, was für einen für einen kleinen Weltwärtsfreiwilligen auch schon eine ganz ordentliche Stange Geld ist, auch wenn ich es nur vorstrecken muss.
Gegen viertel vor acht konnte ich das "Borongan Doctors Hospital" (in Borongan gibt es zwei Krankenhäuser, das öffentliche Provinzkrankenhaus und das private, etwas bessere Doctors Hospital, auch wenn die Boronganer Ärzte oft in beiden arbeiten) wieder verlassen, immer noch im Schwindel und etwas geplättet.
Allerdings muss ich sagen, dass der Arzt auf mich einen recht kompetenten Eindruck gemacht hat, außerdem waren die Materialien die er verwendet hat, soweit man das erkennen konnte, sauber, also nichts mit zehnfach wiederverwendeter Spritzkanüle!
Jetzt heißt es die nächsten Tage allerdings erst einmal die Wunde schonen, sie immer schön reinigen und brav das Antibiotika zu nehmen (welches übrigens ganz gut reinhaut sodass ich mich oft ein wenig matt fühle).
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Mittwoch, 2. Juni 2010
Ich bin Pate...
Ich bin Pate…
…und das gleich zwei Mal in weniger als einer Woche hintereinander geworden. Das erste Mal fragte Oujah, ein Freund aus Hernani, ob ich nicht Lust hätte Pate für das Kind seiner Schwester zu stehen. Leider konnte ich der Taufe nicht selbst beiwohnen, da ich das Wochenende in Tacloban war und er mich erst gefragt hatte, als ich schon in selbiger Stadt war. Dafür besuchte ich den Jungen Wilson die Woche darauf in Hernani. Das zweite mal war ungefähr genauso kurzfristig und eine ziemliche Überraschung. Papa Eds, ein Kellner im Ar-El unserem Stammlokal fragte uns als ich Donnerstag Abends dort zusammen mit Jane, Kuya Cordz und Kuya Cesar saßen, ob wir nicht morgen Lust hätten nach Sulat zu fahren (einer Municipality nördlich von Borongan, kurz vor Taft). Er meinte wir sollten legere Kleidung anziehen, verriet aber weiter nichts. Gesagt, getan, am nächsten Tag fuhren wir alle hoch nach Sulat ins Barangay San Isidro und gerade das Wochenende war dort auch noch Fiesta (Ich persönlich mag die Fiestas auf den Philippinen allerdings nicht so). Dort angekommen brachte er uns in ein Haus und stellte uns dann deren Bewohner vor: Das sei seine Schwester, dass sei seine Frau (?!?!) und das sei sei Sohn (?!?!). Zunächst dachten Jane und ich, er wolle mal wieder nur ein bisschen spaßen, nie hatte er irgendwann während der ganzen Zeit seit wir uns kennen, und das ist immerhin mehr als ein halbes Jahr, erwähnt, dass er verheiratet sei, geschweige denn das er ein Kind hat, weiter erschien das so unwahrscheinlich, da er die meiste Zeit in Borongan wohnte. Wie auch immer, anschließend ging es zur Kirche und sein neun Monate alter Sohn wurde auf den Namen Benz-Eduard getauft.
Dennoch war dieses Erlebnis, also das er niemals vorher irgendwie ein Wort von seiner Familie erwähnt hat, wieder gewissermaßen ein typisch philippinisches Eigenartiges, dass es mir immer wieder aufs neue schwer macht zu verstehen, wie die Menschen hier denken.
…und das gleich zwei Mal in weniger als einer Woche hintereinander geworden. Das erste Mal fragte Oujah, ein Freund aus Hernani, ob ich nicht Lust hätte Pate für das Kind seiner Schwester zu stehen. Leider konnte ich der Taufe nicht selbst beiwohnen, da ich das Wochenende in Tacloban war und er mich erst gefragt hatte, als ich schon in selbiger Stadt war. Dafür besuchte ich den Jungen Wilson die Woche darauf in Hernani. Das zweite mal war ungefähr genauso kurzfristig und eine ziemliche Überraschung. Papa Eds, ein Kellner im Ar-El unserem Stammlokal fragte uns als ich Donnerstag Abends dort zusammen mit Jane, Kuya Cordz und Kuya Cesar saßen, ob wir nicht morgen Lust hätten nach Sulat zu fahren (einer Municipality nördlich von Borongan, kurz vor Taft). Er meinte wir sollten legere Kleidung anziehen, verriet aber weiter nichts. Gesagt, getan, am nächsten Tag fuhren wir alle hoch nach Sulat ins Barangay San Isidro und gerade das Wochenende war dort auch noch Fiesta (Ich persönlich mag die Fiestas auf den Philippinen allerdings nicht so). Dort angekommen brachte er uns in ein Haus und stellte uns dann deren Bewohner vor: Das sei seine Schwester, dass sei seine Frau (?!?!) und das sei sei Sohn (?!?!). Zunächst dachten Jane und ich, er wolle mal wieder nur ein bisschen spaßen, nie hatte er irgendwann während der ganzen Zeit seit wir uns kennen, und das ist immerhin mehr als ein halbes Jahr, erwähnt, dass er verheiratet sei, geschweige denn das er ein Kind hat, weiter erschien das so unwahrscheinlich, da er die meiste Zeit in Borongan wohnte. Wie auch immer, anschließend ging es zur Kirche und sein neun Monate alter Sohn wurde auf den Namen Benz-Eduard getauft.
Dennoch war dieses Erlebnis, also das er niemals vorher irgendwie ein Wort von seiner Familie erwähnt hat, wieder gewissermaßen ein typisch philippinisches Eigenartiges, dass es mir immer wieder aufs neue schwer macht zu verstehen, wie die Menschen hier denken.
Mittwoch, 12. Mai 2010
Fußballturnier 28./29. April 2010, Wahlen
Gruppenfoto vorm Finalspiel
Die Preise
Mal Sonne, dann strömender Regen
Mittagessen
Juniormannschaft beim spielen
Parade durch die Stadt, etwas was auf den Philippinen auch immer sein muss
Papa Eds und Kuya Cesar
Anreise mit dem Motorrad
Fußballturnier 28./29. April 2010
Mittwoch und Donnerstag vorletzte Woche stand wie angekündigt ein Fußballturnier zwischen der City of Borongan und der Municipality of Taft an (Eine Mischung zwischen Stadt und Kreis, die Municipality besteht aus den Hauptort-Barangays und viele Barangays (Dörfern) drumherum. Außer Borongan, welches diesen Stadt-Status ständig ab-und wieder anerkannt bekommt gibt, es in Ost-Samar keine Städte). Mittwoch morgen hieß es also 5.45 aufstehen und zum Treffpunkt fahren. Außer Jane, Mathis und mir fuhren auch noch Kuya Cesar (der Chef unseres Stammlokals und gleichzeitig der 1. Vorsitzende der Borongan Football Association) sowie Papa Eds (ein Kellner dort und ein guter Freund) sowie Marvin (auch ein Freund und Lehrer in Hernani) mit den Motorrädern nach Taft, welches in etwa 1 ½ Stunden nördlich von Borongan liegt. Wahrscheinlich wäre man wesentlich schneller dort, wenn die Straße vor Taft nicht so katastrophal wäre und eigentlich beinah schon als Offroad bezeichnet werden kann. Der andere Teil des Clubs, darunter die beiden Jugendmannschaften war bereits gegen fünf mit dem Bus losgefahren und waren dementsprechend schon vor uns eingetroffen. Der erste Spieltag war mehr oder weniger den Kindern vorbehalten, wir spielten nur ein Spiel. Taft ist was Fußball anbelangt noch etwas größer als Borongan, im Gegensatz zu uns stellten sie gleich drei Erwachsenenmannschaften und, wie auch wir, zwei Jugendmannschaft.
Statt fand das Turnier auf dem Gelände einer Grundschule, vor dem ersten Anpfiff ging es allerdings erst in einer kleinen Parade durch die Stadt, warum genau weiß ich nicht, vielleicht wollte man damit einfach nur Zuschauer anlocken. Paraden gibt es hier übrigens ständig und überall und für alles und jeden, insbesondere jetzt während der Wahlzeit, aber auch zu jeden Gründungstag von irgendetwas.
Wir traten unter den Namen Black Bugs auf, benannt nach den schwarzen Reiskäfern die ich schon mal als zweitägige Plage in Hernani miterlebt hatte. Licht im Haus ist eine ganz schlechte Idee, da man sie dann scharenweise um sich hat und sie gleichzeitig noch einen schlechten Geruch verbreiten. Da half eigentlich auch nur, recht früh ins Bett zu gehen und das Licht auszumachen. Kuya Cesar hatte für dieses Turnier eigens T-Shirts bedrucken lassen, natürlich in Schwarz, dazu ein weißer Aufdruck. Das Wetter diese beiden Tagen war sehr wechselhaft, eben schüttete es in Strömen, kurze Zeit darauf kam wieder die knallend heiße Südseesonne raus.
Das erste Spiel das wir spielten lief etwas chaotisch ab. Fußball ist auf den Philippinen ein noch recht exotischer Sport was bedeutet, dass selbiger mehr oder weniger noch in den Kinderschuhen steckt. Da derjenige der das Tor macht in den Augen des ungeschulten Zuschauers der Beste ist, versuchten viele in Eigenaktionen Tore zu schießen, was zur Folge hatte, das der Verteidiger auf einmal zum Stürmer wurde und die Positionen zu sehr durcheinander geworfen wurden. Ich wechselte mich mit Mathis und Jane meist auf der Mittelfeld oder Verteidiger Position ab, war aber auch einmal im Sturm, man merkt also, es war alles nicht so ganz fest. Das erste und auch letzte Spiel an diesem Tag, welches vom Ablauf her nicht sonderlich toll war endete also mit einem 1:1 gegen einen recht starken Gegner. Am Abend wurde natürlich mit der Mannschaft ordentlich einer draufgemacht, ehe es am nächsten Morgen gegen 9 Uhr weiterging. Überaschenderweise habe ich nach einer durchzechten Nacht auf den Philippinen meistens keinen Kater, ob es am Klima liegt? Der Alkohol müsste bei den Preisen eigentlich der reinste Fusel sein, aber irgendwie geht es morgens sehr viel besser als in Deutschland.
Das nächste Spiel und das erste für uns an diesem Freitag endete mit einen 2:1 Sieg und lief auch wesentlich besser, das nächste am Nachmittag welches wieder etwas unorganisierter war, endete in einem 0:0 unentschieden, reichte aber aus um uns ins Finale zu bringen um hier wieder auf unseren Gegner vom ersten Spiel am Vortag zu treffen. Die erste Halbzeit endete unentschieden, in der zweiten war wesentlich mehr Feuer im Spiel, da es immerhin um einen von einer politischen Partei gespendeten Pokal und Geldpreis ging (Wahlen auf den Philippinen haben also doch ihre kleinen guten Seiten, ansonsten wäre da sicher nichts gewesen). Allerdings endete auch die zweite Hälfte am Spätnachmittag torlos und langsam wurde es bereits dunkel. Die Entscheidung musste also mit einem Elfmeterschießen aus vier Schützen beigelegt werden. In weiser Voraussicht um meine Treffsicherheit hielt ich mich allerdings von Anfang an da raus und ließ da geschulteren Schützen den Vortritt. Anfangs lief es gut, ein Treffer und einer souverän von Kuya Cesar als Torwart gehalten, dann allerdings ein Fehlschuss von Borongan und Anschlusstreffer von Taft, darauf erneuter Fehlschuss von Borongan und erneuter Treffer von Team aus Taft, was das Spiel entschied und uns auf den zweiten Platz setzte. Sieger der Herzen und so. Dennoch bekamen auch wir einen Pokal und einen Geldpreis von immerhin 1000 (ca. 16€) Peso. Da unser Teamleiter Kuya Cesar mit der Niederlage zu kämpfen hatte, da er selbst einen Schuss versemmelt hatte nahm ich den Pokal und Preis entgegen, dann schnell ein Foto gemacht vorauf hin mir gesagt wurde, dass der Nationalheld Manny Paquiao das Foto sehen werde (Seine Partei hatte nämlich den Preis gesponsert, da selbiger, wohl derzeit von den Filipinos am meisten geliebter Landsmann und sehr erfolgreicher Boxer nun selbst Gouverneur in seiner Heimatprovinz in Mindanao werden möchte). Ob das stimmt oder nicht, keine Ahnung, ist aber letztendlich auch belanglos.
Die Boronganer Fußballjugend war noch ein bisschen erfolgreicher: Die Alangian`z belegten den ersten Platz, zweiter wurden die Jugendmannschaft der Black Bugs, die Tafter Mannschaften Blue Dragons und Red Dragons wurden auf die Plätze drei und vier verwiesen.
Im Großen und Ganzen bot das Turnier eine angenehme Abwechslung und war eine nete Angelegenheit, vor allem eben das Drumherum, vom Spiel hier selbst ist das übliche Kicken vor dem Kapitol eigentlich schöner, da es hier um nichts geht und der Spielablauf dann gleich wesentlich besser funktioniert.
Die Wahlen sind hier in Borongan und wohl auch ganz Ost-Samar offenbar friedlich verlaufen, ich habe jedenfalls nichts anderes gehört und mitbekommen. Gewählt wurden sowohl ein neuer Präsident, dessen Vize, der Senat und das Repräsentantenhaus, auf Provinzebene für Gouverneur, Vizegouverneur, Bürgermeister, dessen Vize und Stadtrat, das einzige das wohl nicht gewählt wurde waren die Barangay Politiker. Auch im vorhinein war keine Anspannung zu merken, am Wahltag selbst war auf den Straßen kaum etwas los, dafür aber am Tag danach: Da es ein absolut reguläres Mittel ist, die Wähler mit Geldern zu bestechen waren die Geschäfte ziemlich voll, da die meisten Filipinos vom Sparen ohnehin nicht viel halten. Geld ist de facto eben nur vom Nutzen, wenn man es auch ausgibt. Die politischen Parteien müssen bei den Wahlen Unsummen an Geldern ausgeben, wenn man sich mal vor Augen hält, dass teilweise bis zu knapp 2000 Peso (ca. 30€) ausbezahlt werden, was gut einem halben Monatsgehalt entspricht.
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